Brennende Barrikaden: Bremer Polizei prüft Online-Bekennerschreiben
Eine nicht näher genannte Klimabewegung beansprucht die Reifenbrände auf der Hollerallee für sich. Die Sonderkommission Linksextremismus ist an den Ermittlungen beteiligt.
Im Zusammenhang mit der brennenden Straßensperre auf der Hollerallee am Dienstagabend ist nun auf einer Internetplattform ein Bekennerschreiben aufgeraucht. Darin heißt es, die Vorfälle gingen auf eine antikapitalistische und antimilitaristische Klimabewegung zurück. Diese habe mit der Aktion die momentan in den Messehallen stattfindende Raumfahrtmesse "Space Tech Expo Europe" stören wollen. Die Verfasser prangern an, dass die Branche klimaschädlich agiere und zudem von Krisen und Kriege profitiere und diese fördere.
Soko Linksextremismus der Polizei ermittelt
Auch der Ablauf der Aktion wurde in dem Schreiben geschildert: "Wir verbarrikadierten die Straße hinter dem Messegelände mit brennenden Reifen und bewarfen die Glasfassaden der Hallen mit Farbgläsern und Pyrotechnik. Es schepperte gewaltig", heißt es. Unterzeichnet ist der Brief von "einige[n] ökologische[n] Anti-Militarist:innen".
Die Bremer Polizei prüft derzeit das Bekennerschreiben auf Echtheit. Dazu setzen die Beamten die Sonderkomission Linksextremismus ein. Bereits am Dienstagabend war ein erster Flyer nahe der Hollerallee aufgetaucht, der den Titel "Space Tech Euro verhindern, gegen Krieg, für autonome Klimabewegung" trug.
Brennende Autoreifen und Molotow-Cocktails
Eine Gruppe hatte Autoreifen auf die Hollerallee gelegt und angezündet. Außerdem warfen sie Molotowcocktails. Die Straße war mehrere Stunden gesperrt. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs. Die Polizei bittet zudem um Hinweise – unter anderem zur Frage, ob Zeugen ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 14. November, 19:30 Uhr