Fragen & Antworten
Jagd auf U-Boote und Umweltsünder: Marine feiert Jubiläum in Nordholz
Ein Stützpunkt, zwei Jubiläen: In Nordholz wurde 60 Jahre Marineflieger und 30 Jahre Ölaufklärer gefeiert. Das sind die Aufgaben und Zukunftsaussichten des Fliegerhorstes.
Die Zeremonie zum 60. Jubiläum des Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" rückte Personal und Maschinen in den Mittelpunkt. Darunter Kampfflugzeuge zur U-Boot-Jagd, die vom Fliegerhorst Nordholz bei Cuxhaven starten.
Was machen die Marineflieger genau?
Wie Broder Nielsen, Kapitän zur See und Kommandeur der Marineflieger, erklärt, ist der Hauptauftrag der Flugzeuge das Jagen von U-Booten – sie also zu finden und zu verfolgen. "Da sind wir so ein bisschen bei 'Jagd auf Roten Oktober'", sagt Nielsen in Anspielung auf den gleichnamigen Bestseller mit entsprechender Verfilmung. Allerdings nicht unbedingt in den Gewässern vor Cuxhaven.
Die Luftfahrzeuge haben eine so große Reichweite, dass wir von hier schon große Seegebiete abdecken können. Aber wir sind weltweit verlegbar. Wenn es sein muss, verlegen wir nach Nord-Norwegen, Island oder ans Horn von Afrika. Wir sind weltweit im Einsatz.
Broder Nielsen, Kapitän zur See und Kommandeur der Marineflieger
Durch die Entwicklungen der letzten Jahre stünden bestimmte Seegebiete besonders im Fokus, das sei allerdings auch sonst der Fall. Derzeit sind mittlerweile alternde Seefernaufklärer des Typs "P-3C Orion" im Einsatz, erklärt Nielsen. "Aber wir bekommen bald neue."
Warum ist auch ein nagelneues Flugzeug mit der Aufschrift "Navy" vor Ort?
Diese Maschine kommt laut Nielsen gerade aus Sizilien. Von dort aus operieren US-amerikanische U-Boot-Jäger. "Wir sind ganz glücklich, dass wir ab nächstem Jahr acht dieser topmodernen Luftfahrzeuge als Ersatz für unsere alten bekommen", so der Kommandeur.
Auch das 30-jährige Jubiläum der Ölaufklärer wird gefeiert, was machen die?
Die Ölaufklärer sind für das Havariekommando in Cuxhaven im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums über der Nord- und Ostsee unterwegs, um die deutschen Seegebiete gegen Meeresverschmutzung zu überwachen.
Die sind dafür da, über den deutschen Hoheitsgewässern darauf aufzupassen, dass Umweltsünder gefasst werden können. Wir sind mit hochsensiblen Sensoren unterwegs, mehrfach am Tag, rund um die Uhr, mitten in der Nacht. Und schauen, ob große Schiffe nicht illegalerweise irgendwelche Schadmittel ablassen.
Broder Nielsen, Kapitän zur See und Kommandeur der Marineflieger
Und so geht es beispielsweise von Nordholz auch Richtung Helgoland, wo die Schiffe auf Reede liegen. Dort wird dann von oben geguckt, ob die Schiffe nicht zum Beispiel Öl ins Wasser ablassen. Diese Flugzeuge sind noch länger im Einsatz. Insgesamt sieht der Kommandeur den Standort gut aufgestellt.
Die Zukunft in Nordholz sieht gut aus. Wir werden gerade komplett runderneuert, kriegen viel neue Infrastruktur, neue Luftfahrzeuge und neue Hubschrauber, die in einem anderen Geschwader verortet sind. Wir sind bereit, den Weg in die Zukunft hier zu gehen.
Broder Nielsen, Kapitän zur See und Kommandeur der Marineflieger
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 1. Juli 2024, 14:15 Uhr