Unfall-Video verbreitet? Bremerhavener in Gaffer-Prozess vor Gericht
Vor dem Amtsgericht Bremerhaven steht ein Mann, der Videoaufnahmen einer schwerverletzten Frau verbreitet haben soll. Sie war im Februar von einem Bus überfahren worden.
Der ab dem Vormittag verhandelte Fall hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt. Einem jungen Bremerhavener wird vorgeworfen, Videomaterial einer schwerverletzten Person im Internet veröffentlicht zu haben. Dadurch soll er sich wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen strafbar gemacht haben. Das Strafgesetzbuch sieht dafür eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor.
Die Anklage geht davon aus, dass dem Mann das besagte Video von einer anderen Person zugesandt wurde, er also nicht selbst gefilmt hat. Laut Gericht handelt es sich um ein Jugendstrafverfahren, da der Angeklagte zu besagtem Zeitpunkt 19 Jahre alt war. Der mögliche Strafrahmen hängt davon ab, ob er nach Jugend- oder nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird, so eine Gerichtssprecherin.
Verletzte Frau kam ins Krankenhaus
Ob es weitere Prozesse gegen andere Tatverdächtige geben wird, ist laut der Sprecherin bislang nicht bekannt. Der Unfall hatte sich laut Polizei im Februar an der Kreuzung Lloydstraße/Bürgermeister-Smidt-Straße an der Einfahrt zur Fußgängerzone zwischen einem Linienbus und einer 71-jährigen Bremerhavenerin ereignet. Das Unfallopfer wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 10. Oktober 2024, 7 Uhr