Nach St. Pauli prüft auch Werder Bremen den X-Ausstieg

Werders Fans zeigen in der Ostkurve ein Transparent in Regenbogenfarben und schwenken Regenbogen-Fahnen
Der SV Werder Bremen steht für Toleranz und Vielfalt. Nicht selten setzen die Fans in der Ostkurve Zeichen gegen Diskriminierung marginalisierter Gruppen. Bild: Imago | Team 2

St. Pauli hat sich vom Kurznachrichtendienst X distanziert und angekündigt, keine Inhalte mehr auf der Plattform zu teilen. Werder beschäftigt sich ebenfalls mit einem Rückzug.

Der SV Werder Bremen prüft derzeit den Verbleib auf der Social-Media-Plattform X, die bis Juli 2023 den Namen Twitter trug. Auf X hat der Kanal des SV Werder über 540.000 Follower.

Auf Anfrage von butenunbinnen.de heißt es seitens des Vereins: "Wir verfolgen die Entwicklung auf X seit Monaten sehr intensiv und kritisch. Es ist seit der Übernahme durch Elon Musk eine deutliche Radikalisierung der Plattform zu erkennen." Tesla-Boss Musk, Unterstützer des designierten US-Präsidenten Donald Trump, hatte das Unternehmen im Oktober 2022 übernommen.

Werder konkretisiert Kritik an Plattform X

Werder konkretisiert die erwähnte "Radikalisierung" wie folgt: "Hate Speech, Rechtsextremismus und Diskriminierung verbreiten sich mit großer Dynamik und es erfolgt nahezu keine Reglementierung durch die Plattform."

Hinzu komme der Umstand, dass die Reichweite des Werder-Kanals sinke, also weniger Personen mit den eigenen Inhalten erreicht werden. Ein möglicher Grund dafür könnten bewusste, politisch motivierte Eingriffe des Unternehmens in den Algorithmus des Kurznachrichtendienstes sein.

Warum sich St. Pauli von X abwendet

Der FC St. Pauli begründete die Abkehr von X unter der Woche ähnlich: "Seit der Übernahme von Twitter durch Musk hat dieser X zu einer Hass-Maschine umgebaut. Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert."

Der Account der Braun-Weißen soll zwar bestehen bleiben, weitere Nachrichten und Mitteilungen werde der Verein dort aber nicht mehr absetzen. Auch andere Bundesligaklubs beschäftigen sich momentan mit ihrer Zukunft auf der Plattform. Darunter etwa der VfB Stuttgart.

buten un binnen steigt bei WhatsApp ein und bei X aus

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Rundschau, Bremen Eins, 14. November 2024, 12 Uhr