Infografik
Warum Bremer Schrott das beste Beispiel für Recycling ist
Für viele ist Schrott einfach nur Abfall. Doch der Rohstoff ist nicht nur in der Industrie wertvoll, auch Privatleute können damit ein wenig Geld machen.
Schrott in erster Linie ein Klimaschutzprodukt und ein wertvoller Rohstoff – zumindest, wenn es nach Bernd Meyer geht. Damit meint der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) nicht nur alte Autos oder Industrieschrott, sondern auch aussortierte Töpfe, Besteck, kaputte Fahrradrahmen und Elektrogeräte.
Der Prozess, der hinter seinem Gedanken steckt, ist einfach: Altmetall muss nach seinem ersten Leben – beispielsweise als Auto oder Treppengeländer – nur verkleinert und sortiert werden und kann im (Elektro-)Stahlwerk wieder verwertet werden. Auf Schrottplätzen und im Schrotthandel wird Kreislaufwirtschaft gelebt, sagt Meyer. Denn mit nur wenigen Verlusten, könne Altmetall wiederverwendet werden.
Altmetall kann noch Geld bringen
Dabei können auch Privatleute und kleine Unternehmen helfen und vielleicht sogar den einen oder anderen Euro verdienen. Alles aus Metall kann verkauft werden: Bei Priavtleuten sind das Türklinken, Metallmöbel, Heizkörper, Metallküchen oder auch Elektrogeräte – und alles sonst, was aus Metall ist. Je nach Menge können diese Gegenstände zur städtischen Wertstoffhöfen gebracht, einem privaten Händler verkauft oder Schrottsammlern überlassen werden.
Meyer empfiehlt lokale private Annahmestellen, da diese den Schrott im Gegensatz zu vielen Wertstoffhöfen tatsächlich ankaufen. Die Preise richten sich nach der Nachfrage und der Qualität der Schrottsorte, einen pauschalen Preis der Wertstoffe kann der BDSV-Sprecher nicht nennen. Da helfe nur, beim Unternehmen nachzufragen. Edelstahl ist dabei am wertvollsten, da es sehr beständig ist und in vielen Küchen oder im Krankenhaus genutzt wird und zusätzlich gut aufbereitet werden kann, so Meyer.
Alte Autos werden fast komplett recycelt
Eine oft verwertete Ressource sind schrottige Autos. Diese können fast vollständig recycelt werden. So auch im Hemelinger Hafen von den Brüdern Damasche. Sie betreiben eine Autoverwertung, wie Autoschrottplätze eigentlich heißen. Zuerst werden die Autos trocken gelegt und dabei Batterie, Öl und Benzin entfernt. Im nächsten Schritt werden die Fahrzeuge entkernt, also beispielsweise die Airbags zum Platzen gebracht, damit sie nicht beim Auseinanderbauen explodieren. Zum Schluss werden die noch wiederverwertbaren Teile ausgebaut. Dazu gehören unter anderem Spiegel, Türen, Sitze und manchmal sogar noch der Motor. Daraus entsteht ein riesiges Ersatzteillager.
Es bleibt die Karosserie, die in die Presse kommt und dort anschließend geschreddert wird. Der sortierte Schrott wird recycelt und beispielsweise an Stahlwerke wie ArcelorMittal in Bremen weiterverkauft. Dort entstehen neue Auto- und Bauteile, aber auch Haushaltswaren werden dort produziert.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Januar 2023, 19:30 Uhr