Mitarbeiter bei Frosta und Iglo haben in Bremerhaven gestreikt
Der Streik läuft bei den Tiefkühlkost-Produzenten Frosta und Iglo. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass über den Tag verteilt bis zu 500 Mitarbeiter dem Streikaufruf gefolgt sind.
Zum Streik aufgerufen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Beschäftigte bei Frosta und Mitarbeiter bei dem zur Iglo-Gruppe gehörenden Fischverarbeiter Frozen Fish. Trotz mehrerer Verhandlungsrunden kam es bislang zu keiner Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft.
Während bei Frozen Fish die Früh- und Spätschicht für jeweils zwei Stunden die Arbeit niederlegen sollten, wurden die Mitarbeiter bei Frosta zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Für 14 Uhr war zudem eine Kundgebung am Lunedeich angekündigt. "Dies ist ein starkes Zeichen an beide Arbeitgeber", sagte Iris Münkel, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft, in einer Pressemitteilung.
Die Belegschaften zeigen hier, dass sie sich nicht gegeneinander ausspielen lassen und für ein gemeinsames Ziel kämpfen.
Iris Münkel, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft
Auf Nachfrage von buten un binnen wollte sich Frozen Fish nicht zu dem Streik äußern. Frosta hingegen zeigt kein Verständnis für das Vorgehen der Streikenden. In den vergangenen Jahren habe man immer wieder das Gehalt der Mitarbeiter erhöht, sagte ein Unternehmenssprecher zu buten un binnen. Sowohl Frosta als auch die Gewerkschaft betonten allerdings, so schnell wie möglich die Tarifgespräche fortsetzen zu wollen.
Mehrere Verhandlungsrunden ohne Einigung
Bei Frozen Fish sind bisher zwei Verhandlungsrunden erfolglos geblieben. Laut NGG bietet die Arbeitgeberseite eine Steigerung der Gehälter um 3,5 Prozent für das erste Jahr und eine weitere Steigerung von 2,5 Prozent für das zweite Jahr an. Die Gewerkschaft fordert jedoch eine Tariferhöhung um einen Festbetrag von 500 Euro. Das entspreche einer Lohnerhöhung von rund 15 Prozent.
Bei Frosta endeten drei Verhandlungsrunden ohne Abschluss. Die NGG fordert eine Erhöhung der Tarife um zwölf Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr. Der Arbeitgeber wiederum bot laut Gewerkschaft eine längere Tariflaufzeit von 36 Monaten und eine schrittweise Lohnerhöhung um 6,3 Prozent im ersten, 2,8 Prozent im zweiten und 2,9 Prozent im dritten Jahr. Bereits vor drei Wochen war es bei Frosta zu einem zweistündigen Warnstreik gekommen.
Mehr Umsatz und Gewinn bei Frosta
Frosta legte im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn zu. Der Umsatz stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent auf 639 Millionen Euro. Der Überschuss stieg auf 34,1 Millionen Euro — ein Plus von knapp zehn Millionen Euro im Vergleich zu 2022.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. Juni 2024, 9 Uhr