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Gesetzliche Feiertage: Überholt Niedersachsen Bremen?
Bremen und sein Nachbarland haben aktuell zehn gesetzliche Feiertage pro Jahr. Aber Niedersachsen bekommt vielleicht bald einen elften, wenn es nach SPD und Grünen geht.
SPD und Grüne führen Gespräche über die mögliche Einführung eines weiteren Feiertags in Niedersachsen. Mit bisher zehn Feiertagen sei man im Bundesvergleich eines der Schlusslichter, sagte Grünen-Fraktionschef Detlev Schulz-Hendel. Das wollen die Grünen ändern.
"Unser Ziel ist es, dass wir noch in dieser Legislaturperiode zu einem Ergebnis kommen und einen weiteren Feiertag einführen", sagte Schulz-Hendel. "Für geeignet halten wir etwa den Internationalen Weltfrauentag am 8. März, den Tag der Befreiung Deutschlands von der Nazi-Herrschaft am 8. Mai oder auch den Europa-Tag am 9. Mai."
SPD-Fraktionschef Grant Hendrik Tonne bestätigte, dass man dazu im Austausch mit dem Koalitionspartner stehe. "Wir wollen Gespräche mit gesellschaftlichen Akteuren führen und prüfen, ob wir einen weiteren weltlichen, gesetzlichen Feiertag einführen", sagte Tonne. So ist es auch im Koalitionsvertrag von Rot-Grün festgehalten.
Kritik von Opposition und Unternehmerverbänden
Aus der Opposition und der Wirtschaft kommt jedoch Kritik an den Überlegungen. "Um unseren Wohlstand zu bewahren und die enormen Staatsausgaben zu finanzieren, bräuchte es in diesen Zeiten eigentlich ein Mehr an Arbeitszeit", sagte etwa der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall, Volker Schmidt.
Die Unternehmerverbände (UVN) wiesen darauf hin, dass an jedem Werktag in Niedersachsen mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftet werde. Was nicht an anderen Tagen nachgeholt werde, gehe mit einem weiteren Feiertag an Wirtschaftsleistung verloren. Seit 2018 ist der Reformationstag am 31. Oktober in Bremen und Niedersachsen ein gesetzlicher Feiertag.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 8. Dezember 2023, 13 Uhr