Cyberangriff auf Bremer Handelsunternehmen Melchers

Cyberangriff auf Bremer Handelsunternehmen Melchers

Bild: Imago | Jan Eifert

Betroffen von dem Hackerangriff ist die Zweigstelle in Singapur. Verantwortlich für diese Attacke ist eine Gruppe, die bekannt dafür ist, Unternehmen zu erpressen.

Das Bremer Handelsunternehmen Melchers ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Das hat das Unternehmen buten un binnen auf Nachfrage bestätigt. Von dem Angriff betroffen sei die Zweigstelle in Singapur.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigt, dass die Hackergruppe RA Group einen erfolgreichen Angriff auf Melchers auf ihrer Webseite gemeldet hat. Die RA Group ist seit etwa fünf Jahren aktiv und dafür bekannt, Unternehmen zu erpressen.

RA Group fordert oft Lösegeld im sechsstelligen Bereich

Dabei geht die Gruppe zweigleisig vor: Zum einen verschlüsselt sie die Rechner der betroffenen Unternehmen und verlangt von den Opfern Lösegeld für den Entschlüsselungscode. Zum anderen klaut die Gruppe aber auch interne Daten von Servern der angegriffenen Firmen und droht, diese zu veröffentlichen, falls kein Lösegeld gezahlt wird. Letzteres soll im Falle von Melchers geschehen sein.

Die RA Group forderte bei vergangenen Erpressungsversuchen Lösegeldsummen im sechsstelligen Bereich. In diversen Hacking-Foren ist die Rede von 15 Gigabyte an internen Melchers-Dokumenten, die die RA Group erbeutet haben will.

Melchers: Aktuell keine Kenntnis über einen Datenklau

Melchers dagegen gibt an, keine Kenntnis von einem Datenabfluss zu haben. "Derzeit sind unsere IT-Experten gemeinsam mit externen Spezialisten damit beschäftigt, die betroffenen Systeme mithilfe der existierenden Backups wieder herzustellen und den Vorfall näher zu untersuchen", teilt das Unternehmen mit. Man gehe davon aus, dass in Kürze wieder alle Systeme zur Verfügung stehen werden.

Das Handels- und Dienstleistungsunternehmen Melchers wurde 1806 in Bremen gegründet. Asien ist traditionell Geschäftsschwerpunkt der Firmengruppe. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1.200 Menschen.