Der Norden will mehr von der Energiewende profitieren
Die Regierungschefs der fünf norddeutschen Bundesländer sehen den Norden als Hauptstandort für erneuerbare Energien. Das müsse sich aber auch auszahlen für den Norden.
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten von Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen mehr von der Energiewende profitieren. Bei ihrem Treffen in Bremen forderten sie am Donnerstag mehr Gerechtigkeit.
Ohne den Norden werde die Energiewende nicht gelingen, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Denn die fünf Bundesländer bieten seiner Meinung nach die idealen Voraussetzungen, um saubere und bezahlbare Energie zur Verfügung zu stellen.
Doch dafür brauche es aber nicht nur fair bezahlte Fachkräfte, sondern es müsse auch in die Infrastruktur investiert werden. Der Norden produziere zwar am meisten Ökostrom, gleichzeitig investiere der Bund aber im Süden mehr in Straßen, sagt Bovenschulte. "Es muss gerecht zugehen. Wir brauchen auch im Norden den Anteil an Verkehrsinfrastrukturen, was die Schiene betrifft, was die Straße betrifft und was das Wasser betrifft."
Ich wünsche mir eindeutig, dass der Norden bei Verkehrsinvestitionen künftig besser bedacht wird.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)
Ohne kompetente und engagierte Arbeitskräfte wird die Klimawende nicht gelingen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nennt als aktuelles Beispiel die Liste des Bundes mit den 144 vorrangigen Autobahnprojekten. Die meisten davon lägen im Wesen und Süden. Das sei ein absolutes Ungleichgewicht, so Günther. Vor allem, weil es nicht berücksichtige, was es im Norden an wirtschaftlicher Dynamik gebe.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte die Notwendigkeit von kompetenten und engagierten Arbeitskräften. Ohne sie werde die Klimawende nicht gelingen, so Weil. Deshalb, aber auch aus Gründen von Gerechtigkeit und Fairness setze sich der Norden zusammen mit den Gewerkschaften für gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne ein.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. März 2023, 19:30 Uhr