230 Meter lange Schwerlastkaje entsteht im Bremer Kalihafen
Die Hafenanlagen im Industriehafen sind laut Senat in die Jahre gekommen. An der neuen, Kaje sollen Plätze für große Schiffe entstehen. Gesamtkosten: Mehr als sechs Millionen Euro.
Im Industriehafen Bremen ist der Bau einer neuen Schwerlastkaje gestartet. Im Kalihafen soll eine neue 230 Meter lange Kaje vor der bestehenden entstehen. Am Montag erfolgte der erste Rammstoß. "Mit der hier neu entstehenden Kaje samt der zukunftsfähigen Liegeplätze setzen wir ein klares Signal, dass der Industriehafen insgesamt und der Kalihafen insbesondere nach wie vor eine wichtige hafenwirtschaftliche Bedeutung für die Stadt Bremen haben", sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) in einer Mitteilung.
Laut Bremenports werden insgesamt 6,65 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt, etwa ein Drittel davon tragen Firmen aus dem Hafen. In einem Jahr soll alles fertig sein. "Entstehen wird die neue Kaje sozusagen im laufenden Betrieb, denn natürlich muss die Arbeit in den anliegenden Firmen weitergehen können", sagte Robert Howe, Geschäftsführer der Hafenmanagementgesellschaft.
Wir versuchen die Belastung so gering wie möglich zu halten und hoffen die besonders lärmintensiven Rammarbeiten innerhalb von acht Wochen abzuschließen. Bis Weihnachten sollten wir damit auf alle Fälle durch sein.
Robert Howe, Geschäftsführer der Hafenmanagementgesellschaft Bremenports
Die Hafenanlagen im Kalihafen – einem Areal im Industriehafen – sind laut Senat in die Jahre gekommen. Der Umschlag von Containern sowie von besonders schweren und großen Gütern musste in den vergangenen Jahren in andere Hafenbereiche verlagert werden. Ein Teil der Ladung sei nicht mehr mit Schiffen, sondern auf der Straße mit Lastwagen transportiert worden.
Schiffe mit mehr Tiefgang sollen festmachen können
Das soll sich mit der neuen, 230 Meter langen Kaje ändern. Der neue Liegeplatz soll so tief im Hafengrund verankert werden, dass Schiffe mit einem Tiefgang von 10,50 Meter daran festmachen können. Die Kaje soll einige Meter vor der bisherigen Anlage errichtet werden, damit noch zusätzlich Umschlagfläche entsteht. Laut Wirtschaftsressort wächst auch Bremens Landfläche dadurch um 3.100 Quadratmeter.
Nach Angaben von Bremenports werden in den nächsten Monaten rund 875 Tonnen Spundwandstahl und circa 22.000 Kubikmeter Sand verbaut. Die Arbeiten sollen in einem Jahr abgeschlossen sein, also voraussichtlich im Herbst oder Winter 2025. Der Senat rechnet mit Kosten von rund 6,65 Millionen Euro, etwa ein Drittel sollen ansässige Unternehmen übernehmen.
50 Betriebe im Industriehafen
Der Industriehafen wird seit 1910 von Frachtschiffen angelaufen. In den sieben Hafenbecken wird rund die Hälfte der Seegüter der Stadt umgeschlagen – unter anderem Baustoffe, Holz, Stahl und Fahrzeugteile. Rund 50 Umschlag- und Logistikbetriebe sowie Unternehmen des industriellen Gewerbes sind dort angesiedelt.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 21. Oktober 2024, 12 Uhr