Niedersachsen will konsequent gegen Rassismus bei Polizei vorgehen
Innenministerium Behrens kündigte eine striktes Überprüfen der Arbeitsprozesse an. Laut einer Studie fördern einige Strukturen Rassismus-Tendenzen bei der Polizei.
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) kündigte an, dass jetzt ganz konkret geguckt wird, was in der Polizeiarbeit verändert werden muss, um Prozesse, die Rassismus fördern, abzustellen. Hintergrund ist eine Studie der Polizeiakdemie Niedersachsen. Demnach gibt es Situationen im Polizeialltag, in denen Beamte Gefahr laufen, rassistisch zu handeln. Als Beispiel werden Kontrollen im Drogenmilieu genannt. Oft orientierten sich die Ermittler am Aussehen und oder der Herkunft der Menschen. Es drohe ein Tunnelblick und Unschuldige gerieten in Verdacht, heißt es.
Interessensverein sieht sich bestätigt
Der Leiter der Kriminalpolizei der Poliizeidirektion Hannover, Harry Blohme, verweist darauf, dass ein großer Teil der Menschen im Land einen Migrationshintergrund hat. Deswegen sei es umso wichtiger, rassismusfördernde Verfahren zu ändern, um das Vertrauen in die Polizei nicht zu verlieren.
Der Verein Afrikanischer Dachverband Norddeutschland sieht sich bestätigt. Die Studie zeige, dass es — neben den persönlichen Erlebnissen — auch wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass Strukturen bei der Polizeiarbeit existieren, die Rassismus fördern. Die Macher der Studie sagen aber auch ganz klar: Es ging bei der Studie nicht um die persönlichen politischen Ansichten der Beamten, sondern um das Vorgehen der Polizei an sich.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 10. September 2024, 6 Uhr