Himmelsschauspiele: Das können Bremer in Dezembernächten beobachten
In den Dezembernächten sind zwei Sternschnuppen-Ströme angekündigt. Und für alle, denen es zu dunkel ist: Ab Ende des Monats werden die Tage wieder länger.
1 Geminiden-Sternschnuppen sind im Anflug
Vom 7. bis 17. Dezember tauchen die Sternschnuppen des Geminidenstromes auf. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen. Zum Maximum um den 14. Dezember ist mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde zu rechnen. Teils sind auch sehr helle Objekte darunter, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln.
2 Der König der Planeten: Jupiter
Mit Einbruch der nun früh einsetzenden Dunkelheit zieht Jupiter hoch am Osthimmel die Blicke auf sich. Der König der Planeten leuchtet in einem weißlichen Licht und ist im Dezember das hellste Gestirn am Nachthimmel – vom Mond abgesehen natürlich. Um Mitternacht sieht man ihn hoch am Südhimmel. Er ist so hell, dass man ihn auch am aufgehellten Stadthimmel mühelos erkennen kann.
Vom Morgenhimmel beginnt Jupiter sich allmählich zurückzuziehen. Anfang Dezember geht er um fünf Uhr morgens unter, zum Jahresende bereits zwei Stunden früher.
3 Der Herr der Ringe: Saturn
Auch Saturn wird man noch am Abendhimmel sehen. Er ist längst nicht so hell wie Jupiter, ist aber dennoch gut zu erkennen. Zu Monatsbeginn geht der Ringplanet kurz vor 23 Uhr unter, Ende Dezember aber schon gegen 21 Uhr. Gegenwärtig ist der Saturnring nur wenig zur Erde geneigt. Im Teleskop scheint der Saturnglobus links und rechts zwei Spitzen zu haben – ein seltener Anblick.
4 Der Morgen- und Abendstern: Venus
Venus lässt das Jahr als Morgenstern ausklingen. Hell strahlt sie unübersehbar vor Tagesanbruch am Südosthimmel. Ihre Aufgänge verschiebt Venus zu immer späteren Zeiten. Am ersten Dezember erscheint sie kurz vor vier Uhr morgens über dem Südosthorizont, zu Silvester gegen 5.15 Uhr.
Venus umrundet die Sonne in nur siebeneinhalb Monaten und ist nur zwei Drittel so weit wie die Erde von der Sonne entfernt. Der Mars hält sich im Winter am Taghimmel auf und bleibt unbeobachtbar. Erst Ende Mai 2024 wird der Rote Planet am Morgenhimmel auftauchen.
5 Um Weihnachten erscheinen die Ursiden-Sternschnuppen
Um die Weihnachtszeit herum treten die Ursiden in Erscheinung. Ihre größte Tätigkeit erfolgt in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember gegen Mitternacht. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild "Kleiner Bär" (auch "Kleiner Wagen" genannt), zu dem der Polarstern gehört. Da der Ausstrahlungspunkt zirkumpolar ist, also nicht untergeht, sind die ganze Nacht über Ursidenmeteore zu beobachten.
Zum Maximum sind etwa 20 Meteore pro Stunde zu erwarten. Ursache der Ursiden ist der Komet 8P/Tuttle. Die Eindringgeschwindigkeiten liegen um 35 Kilometer pro Sekunde.
6 Vom Neu- zum Vollmond
Neumond tritt am 13. um 0.32 Uhr ein. Vollmond wird am 27. um 1.33 Uhr erreicht. Um Mitternacht steht der Vollmond hoch im Sternbild Zwillinge am Firmament. Er nimmt die höchste Vollmondstellung des ganzen Jahres ein. Mit 404.346 Kilometern befindet sich der Mond am 4. in Erdferne, während ihn am 16. in Erdnähe nur 367.901 Kilometer von uns trennen.
7 Alle Wintersternbilder sind jetzt sichtbar
Im Dezember sind gegen 22 Uhr bereits alle Wintersternbilder aufgegangen. Das komplette sogenannte Wintersechseck ist nunmehr sichtbar – dazu zählen die Sternenbilder Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Übrigens: Ein Lichtjahr ist die Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt, nämlich rund neuneinhalb Billionen Kilometer. Es ist somit ein Entfernungsmaß und keine Zeiteinheit, wie manchmal fälschlich angenommen.
8 Der astronomische Winter
Am 22. passiert die Sonne um 4.27 Uhr den tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn, der astronomische Winter hält Einzug. Der 22. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres, betrachtet man den Auf- und Untergang der Sonne.