Terrorverdacht: Chef der Bremer Al-Mustafa-Gemeinschaft droht Haft
Heute hat der Prozess gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Bremer Al-Mustafa-Gemeinschaft begonnen. Er soll Mitglied der Hisbollah sein. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Der 55-Jährige muss sich zusammen mit einem 49-jährigen Libanesen, der als Prediger in der Al-Mustafa-Gemeinschaft aufgetreten sein soll, wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten. Verhandelt wird vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg.
Konkret sollen die Angeklagten seit vielen Jahren Funktionäre der Hisbollah sein, heißt es in der Anklage des Generalbundesanwalts. Bei der Hisbollah handelt es sich demnach um eine Terrororganisation, die den Libanon von westlichen Einflüssen befreien und den Staat Israel bekämpfen will. Hierzu sehe sie auch Angriffe auf Zivilisten als legitimes Mittel des Kampfes an.
Sollten die Angeklagten verurteilt werden, so drohen ihn Haftstrafen von ein bis zehn Jahren, so ein Sprecher des Gerichts.
Angeklagte sollen seit vielen Jahren der Hisbollah angehören
Der einstige Vorsitzende der Bremer Al-Mustafa-Gemeinschaft soll der Hisbollah bereits seit 20 Jahren angehören und mit Führungskadern der Terrororganisation in Kontakt gestanden haben. Ende 2015/Anfang 2016 soll er sich bewaffnet und in einer Uniform der Hisbollah-Eliteeinheit "Al-Radwan-Bataillon" in Syrien aufgehalten haben, um die Kampfkraft des Bataillons zu stärken.
Sein jüngerer Mitangeklagter soll sich bereits vor 30 Jahren der Hisbollah angeschlossen haben.
17 Verhandlungstermine bis Mitte Mai
Beide Angeklagte sitzen bereits seit Mai 2023 in Untersuchungshaft – in zwei unterschiedlichen Haftanstalten, wie der Gerichtssprecher mitteilt. Für die Verhandlung vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht wurden sie extra nach Hamburg gebracht. Das Gericht hat bislang 17 Verhandlungstermine bis zum 16. Mai angesetzt.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 16. Februar 2024, 19.30 Uhr