Betrügerin erleichtert Altbürgermeister Scherf fast um 95.000 Euro
Eine Anruferin hat sich gegenüber Henning Scherf als Ex-Schwiegertochter ausgegeben. Die geforderten 95.000 Euro hätte Scherf beinahe gezahlt. Doch es kam anders.
Bremens Altbürgermeister Henning Scherf ist fast Opfer eines Trickbetrugs geworden. Eine Anruferin, die sich als seine Ex-Schwiegertochter ausgegeben habe, habe am Donnerstag behauptet, sein Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und Fahrerflucht begangen, sagte der 84-jährige Scherf. Zuvor hatte der "Weser-Kurier" darüber berichtet.
Die Frau habe gesagt, um seinen Sohn aus der Untersuchungshaft zu holen, müsse er innerhalb einer Stunde 95.000 Euro in bar übergeben.
Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass das eine Betrügerei ist.
Bremens Altbürgermeister Henning Scherf
"Das war ganz plausibel, was sie erzählt hat." Er habe noch mit einer zweiten Frau gesprochen. "Sie hat mich wie eine Kriminalbeamtin vernommen."
Bankmitarbeiterinnen warnen Scherf vor Schockanruf
Er habe sich in einer "psychischen Drucksituation" gefühlt und sei zum Geldinstitut gegangen. Dort hätten ihn zwei Mitarbeiterinnen gewarnt, dass er womöglich Opfer eines Schockanrufs geworden sei.
Die alarmierte Kriminalpolizei habe das bestätigt. Er mache den Vorfall publik, weil er andere Menschen vor derartigen Trickbetrügern warnen wolle. Er habe sich inzwischen mit Blumen bei den Bankbeschäftigten bedankt. "Ich habe den Schreck so tief in mich reinfahren lassen, dass ich erst mithilfe der beiden da rausgekommen bin", sagte er.