Freilaufende Wildschweine sorgen für Aufruhr in Bremen-Farge
Anwohner in Aufruhr: Freilaufenden Wildschweine in Bremen-Farge
Im Wald auf dem Gelände des ehemaligen Tanklagers in Farge gibt es Wildschweine, die sich auch in der Nachbarschaft rumtreiben. Mancher Anwohner ist deshalb beunruhigt.
In dem riesigen Wald in Bremen-Farge fühlen sich die Wildschweine wohl. Platz haben sie auf dem Gelände des stillgelegten Tanklagers genug: Auf mehr als 300 Hektar erstreckt sich das Areal, ein Drittel davon liegt auf niedersächsischem Gebiet. Aber auch in der Nachbarschaft scheint es einigen der Wildschweine gut zu gefallen.
Anwohner fürchtet um Leib und Leben

Auf der Suche nach Futter sind mindestens zwei Bachen, weibliche Wildschweine, mit ihren Frischlingen durch eine angrenzende Straße gezogen. Das berichtet Stadtjägermeister Richard Onesseit im Gespräch mit buten un binnen. Passiert ist das wohl in der Dunkelheit. Zurück blieben Spuren größerer und kleinerer Füße sowie umgegrabene Beete.
Das sei nicht so schlimm, das lasse sich beheben, sagt Anwohner Robert Tuschl. Er macht sich Sorgen, hat sogar Angst um Leib und Leben. "Man muss im Prinzip Angst haben, dass man so einer Wildsau über den Weg läuft", befürchtet Tuschl. Gerade im Dunkeln sei diese Sorge da:
Die Sau sitzt hinter einem Busch und ich stehe plötzlich vor ihr.
Anwohner Robert Tuschl
Er könne nicht einfach abhauen – und dann? "Der Schwächere verliert. Und das bin dann wahrscheinlich ich", sagt Tuschl. Dabei geht es ihm nicht nur um sich selbst. Auch Kinder wohnen in der Nachbarschaft.
Tiere kommen zu dicht an die Häuser heran

Bereits vor ein paar Jahren waren Wildschweine bedrohlich dicht an die Häuser herangekommen. Tuschl hat damals ein Tier durchs Fenster fotografiert.
Sofern die Wildschweine weit genug vom Haus entfernt nach Futter suchten, sei es kein Problem, sagt Tuschl. Sie wüssten, dass sie nah am Wald und damit auch mit der Natur leben. Es dürfe nur zu keiner direkten Begegnung zwischen Tier und Mensch kommen.
Stadtjägermeister: kein Anlass zu größerer Sorge
In der Tat kann ein Aufeinandertreffen mit einer Bache, die ihre Frischlinge verteidigen will, oder mit einem Tier, das sich in die Enge getrieben oder angegriffen fühlt, schlimme Folgen haben. Auch verletzte Wildschweine könnten angreifen.
Stadtjägermeister Onesseit sagt, er verstehe die Anwohner, aber er sehe keinen Anlass zu größerer Sorge. Er wolle das nicht runterspielen, aber es sei "alles andere als ein Notfall". Normalerweise würden Wildschweine, wenn sie Menschen hören, erst mal versuchen, sich in Sicherheit zu bringen.
Anwohner will Tiere abschießen lassen
Die Sorgen von Anwohner Robert Tuschl bleiben. Er sagt: "Das einzige, was da hilft, ist Abschießen." Dann würde Ruhe reinkommen.

Werden einige der Tiere abgeschossen, würde das die anderen vertreiben. Das sei vor ein paar Jahren schon so gewesen, so Tuschl. Da habe der zuständige Jäger einen Keiler getötet, der gerade auf dem Weg in die Wohngegend war. Das hätte wohl abschreckend auf die anderen gewirkt. In diesem Fall scheint es sich allerdings um Muttertiere mit ihren Jungen zu handeln. Und die werden zu dieser Jahreszeit normalerweise nicht gejagt. Und so bleibt den Anwohnern und Anwohnerinnen nur zu hoffen, dass sie den Tieren nicht doch plötzlich gegenüberstehen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, Mittwoch, 23. April 2025, 15:40 Uhr