Nach Prozessbeginn: Marokkaner wird aus Bremen abgeschoben

Nach Prozessbeginn: Marokkaner wird aus Bremen abgeschoben

Bild: dpa | Daniel Kubirski

Zunächst startete ein Gerichtsverfahren gegen einen 28-Jährigen wegen schweren Raubes. Doch nach dem ersten Prozesstag gelang dem Bremer Innenressort eine Abschiebung.

Jahrelang hat es mit der Abschiebung eines straffällig gewordenen Marokkaners ohne Aufenthaltstitel nicht geklappt. Wie der Weser-Kurier zuerst berichtete, war der Mann zuletzt wegen schweren Raubes angeklagt, nachdem er im Juli mit einem Komplizen in der Bremer Innenstadt einem Fußgänger eine Uhr gewaltsam geklaut haben soll. Nicht die einzige Tat, die er begangen haben soll: Laut Innenressort verbüßte der Mann eine mehrjährige Haftstrafe in Deutschland.

Laut Innenbehörde war der Mann im Dezember 2015 nach Deutschland eingereist. Der Asylantrag, den er 2017 stellte, wurde noch im selben Jahr abgelehnt. 2020 wurde er ausgewiesen, allerdings konnte der Mann aufgrund der Pandemie nicht abgeschoben werden, sagt ein Sprecher des Bremer Innenressorts zu buten un binnen.

Ersatzpapiere schließlich erfolgreich beschafft

Im Anschluss gab es demnach Schwierigkeiten, Ersatzpapiere für den Mann zu beschaffen, mit denen er ins Heimatland hätte zurückgeführt werden können. So wurde der Marokkaner im Januar 2023 wieder aus der Haft entlassen. Durch den mutmaßlichen Raub im Juli 2024 kam er erneut in U-Haft. Diesmal gelang die Ersatzpapierbeschaffung.

Und so wurde der Mann schließlich noch während des laufenden Gerichtsverfahrens gegen ihn Ende Oktober nach Marokko zurückgeführt. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) verbucht die Abschiebung als erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Ordnungsbehörden und der Staatsanwaltschaft, die beim laufenden Verfahren der Abschiebung letztlich zustimmen musste.

Der Fall zeigt, dass unsere Zentralstelle für Rückführungen erfolgreich arbeitet. Er macht aber auch deutlich, wie zeitintensiv und langwierig solche Verfahren oft sind.

Ulrich Mäurer (SPD), Innensenator