450 unbearbeitete Dokumente landen bei Bremer Behörde im Müll
Das Amt für Soziale Dienste hat nachgezählt – es sind rund 450 weggeworfen worden. Ein finanzieller Schaden soll laut Amt niemandem entstanden sein.
Im Bremer Amt für Soziale Dienste sind noch mehr Akten fälschlicherweise entsorgt worden als zunächst angenommen. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Donnerstag in der Sozialdeputation diskutiert wurde.
Ein finanzieller Schaden soll nach Angaben der Behörde nicht entstanden sein. Sie hat inzwischen alle 95 Müllcontainer durchsucht. Das Ergebnis: Knapp 450 Akten sind als Datenmüll entsorgt worden, obwohl sie nicht bearbeitet worden waren. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, sollen alle eingehenden Anträge künftig in einer Software erfasst werden.
Untersuchung der Container wegen Betrugsfall
Die Behörde geht davon aus, dass für Antragsteller kein finanzieller Schaden entstanden ist. Die CDU bezweifelt das, weil die Unterlagen aktuell noch geprüft werden. Zunächst war in der Berichterstattung von 150 Fällen die Rede. Diese Zahl sei falsch, sagt Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD). Woher sie komme, sei unklar. Warum die Unterlagen entsorgt wurden, sei ebenfalls nicht bekannt.
Dass die Container überhaupt durchsucht wurden, hat mit einem weiteren Betrugsfall in dem Amt zu tun: Zwei Mitarbeiter sollen zweieinhalb Jahre lang Unterhaltsvorschusszahlungen auf ihr eigenes Konto überwiesen haben. Dafür sollen sie Fallakten für Personen angelegt haben, die es gar nicht gibt.
Die Container waren durchsucht worden, um mögliches Beweismaterial zu sichern. Momentan ermittelt in dem Fall die Staatsanwaltschaft.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 29. August 2024, 20 Uhr