Jugendliche wegen rassistischer Parolen auf Schützenfest angeklagt
Ein Video soll zeigen, wie Jugendliche zu "L'amour toujours" mutmaßlich volksverhetzende Parolen rufen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat Anklage erhoben.
Die Ermittler werfen zwei Jugendlichen vor, Ende Mai auf einem Schützenfest in der Stadtgemeinde Löningen im Landkreis Cloppenburg auf die Melodie von "L'amour toujours" volksverhetzende Parolen skandiert zu haben. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat Anklage wegen Volksverhetzung erhoben.
Beschuldigte räumen Vorwürfe ein
Freunde von ihnen hatten die Jugendlichen mit ihren Handys gefilmt und das Video ins Netz gestellt. Der Staatsschutz hatte ermittelt und die Beschuldigten identifiziert. Die beiden haben die Vorwürfe eingeräumt.
Die beiden Angeklagten müssen sich nun vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts Cloppenburg verantworten, sofern das Gericht die Anklage zulässt und das Hauptverfahren eröffnet wird. Verhandlungen gegen Jugendliche finden in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Ermittlungsverfahren gegen weitere Beschuldigte eingestellt
Gegen drei weitere Beschuldigte stellte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren ein, weil ihnen nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden konnte, dass sie ebenfalls volksverhetzende Parolen gerufen hatten, wie es hieß.
Immer wieder wird der Song "L'amour Toujours" für rassistische Parolen missbraucht, zuletzt auch beim Public-Viewing in Bremen zur Fußball-EM.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 17. Juli 2024, 14 Uhr