Einmal im Jahr schauen Brettspieler und Brettspielerinnen aus ganz Deutschland nach Bremen. Denn hier findet die größte Brettspiel-Convention des Nordens statt. Tausende Menschen reisen an, um zu sehen, was es Neues gibt.
Spiele wie "Monopoly", "Mensch ärgere dich nicht!" und "Kniffel" kommen dabei nicht auf den Tisch. Wofür die Bremer Spieletage stattdessen stehen, erklären wir in diesen sieben Zahlen.
1 10 Etagen
Wenn die Bremer VHS am Freitagabend die Türen schließt, beginnt einmal jährlich im Bamberger-Hochhaus das große Stühle- und Tischerücken. Mehrere Dutzend Aussteller sowie freiwillige Helferinnen und Helfer bauen dann alles für die Bremer Spieletage auf. Mittlerweile findet die Veranstaltung auf zehn Etagen statt, zuzüglich zweier Etagen im Nebengebäude. In rund 50 Räumen wird gespielt, gezeigt und auch gekauft. Mehr geht nicht, sagt Mit-Organisator Andreas Ebert von der VHS. "Außer wir gehen dazu über, auch in den Büros zu spielen."
2 6.000 Teilnehmende
Im vergangenen Jahr nahmen so viele Menschen an den Bremer Spieletagen teil, wie nie zuvor. Rund 3.100 am ersten Tag, rund 2.900 am zweiten Tag.
Zum Vergleich: Bei den ersten Bremer Spieletagen nach der Corona-Pause waren es 2023 noch rund 4.500 Gäste. Und zur ersten Convention 2007 waren damals 1.300 Spielebegeisterte erschienen.
3 170 Helferinnen und Helfer
Besonders an den Bremer Spieletagen ist, dass es sich um eine im Wesentlichen ehrenamtlich gestemmte Veranstaltung handelt. 170 Helferinnen und Helfer sind in diesem Jahr dabei. Viele sind Mitarbeitende in der VHS, andere gehören zu Spieletreffs in und um Bremen. "Wir haben auch welche, die kommen aus Halle und Kiel, einfach um zu helfen und dabei sein zu wollen", sagt Mit-Organisator Ebert.
Sie verkaufen Tickets, helfen bei der Kleiderabgabe, betreuen die Ausleihe, erklären Spiele, veranstalten Turniere und den großen Flohmarkt.
4 1.000 Spiele zum ausprobieren
Insgesamt, schätzt Ebert, gebe es auf den diesjährigen Bremer Spieletagen rund 1.000 verschiedene Spiele zum ausprobieren. Ein Großteil kommt aus dem Fundus der VHS selbst, die selbst regelmäßig einen offenen Spieletreff organisiert. Hinzu kämen die Neuheiten der zahlreichen Verlage.
Ob Glück oder Strategie, zu zweit oder für acht – auf den 15. Bremer Spiele-Tagen ist für jede und jeden etwas dabei.
Andreas Ebert, Leiter des VHS-Fachbereichs Politik, Gesellschaft, Umwelt
In diesem Jahr stünden, neben Spielen für zwei Personen und kooperativen Spiele, vor allem Spiele zu den Themen Klima und Frauen im Blickpunkt, sagt Ebert. Die meisten Spiele würden von Helfern erklärt und ließen sich sofort ausprobieren.
Für Kinder- und Familienspiele gibt es eigene Räume, ebenso wie für Klassiker wie Schach oder Go und Strategiespiele für Kenner und Experten. Auch Großgruppenspiele wie "Werwölfe" sind Teil der Bremer Spieletage. Hinzu kommen Turniere für Spiele wie "Carcassonne", "Catan", "Qango" oder "Qwixx", bei denen sich Teilnehmende für Deutsche Meisterschaften qualifizieren können.
5 4.500 Spiele auf dem Flohmarkt
Der Flohmarkt wird wohl auch in diesem Jahr wieder lange Schlangen auf den Fluren der VHS verursachen. 4.500 Spiele werden dort in diesem Jahr verkauft. Die Bandbreite reicht vom kleinen Karten- oder Würfelspiel, über Klassiker wie "Catan", "Zug um Zug" oder "Carcassone", bis hin zu Expertenspielen mit dutzenden Miniaturen, die es so in keinem Geschäft mehr zu kaufen gibt.
6 100 Aussteller und Händler
Tausende Besucher werden bei den Spieletagen erwartet.
Bild: Radio Bremen | Kristian Klooß
Zu den Ausstellern der Bremer Spieletage zählen zahlreiche Verlage wie Schmidt, Kosmos, Ravensburger, Pegasus und Co. Einige Verlage werden auch Marktneuheiten dabei haben, die in Bremen erstmals gezeigt werden.
Darüber hinaus werden Spieleclubs aus Bremen und umzu ebenso dabei sein wie Rollenspielgruppen oder Bastler von Miniaturen und Landschaften für Table-Top-Spiele. Nicht ausgeschlossen ist, dass den Besuchern der Bremer Spieletage auf den Fluren auch mal ein ausgewachsener Ork oder eine Elfe begegnet.
7 50 Prototypen
Neben den bereits in Läden erhältlichen Spielen und den von Verlagen präsentierten Neuheiten wird es auch in diesem Jahr in der dritten Etage des Bamberger-Hauses wieder eine Prototypenschau geben. Hier zeigen am Samstag und Sonntag rund 25 Spieleerfinderinnen und Spieleautoren gut 50 Prototypen, die noch einen Verlag suchen.
Die Bandbreite reicht vom taktischen Geschicklichkeitsspiel über Karten-, Würfel und Plättchenlege-Spiele bis hin zu für Kenner gedachten Brettspielen, bei denen Bauernhöfe geführt, Drachen trainiert oder Ahnenreihen manipuliert werden müssen.
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