Wie Gassi-Geher und Katzen-Kuschler dem Bremerhavener Tierheim helfen
Das Tierheim in Bremerhaven ist randvoll, es gibt sogar einen Aufnahmestopp. Umso wichtiger sind die vielen ehrenamtlichen Helfer, die das Team unterstützen.
Das Team des Tierheims Bremerhaven hat alle Hände voll zu tun. Sämtliche freien Plätze sind belegt, seit mehreren Monaten gilt ein Aufnahmestopp für Haustiere. Einzig Tiere, die gefunden oder von der Polizei sichergestellt wurden, nimmt das Heim noch auf. Für solche Fälle müssen Plätze bereitgehalten werden, denn das ist mit der Stadt Bremerhaven so vereinbart. Doch auch dafür sind die Kapazitäten begrenzt.
Dass zuletzt so viele Menschen ihre Tiere abgegeben haben, habe mehrere Gründe, sagt Tierheimleiterin Amelie Bensch: "Insgesamt haben sehr viel mehr Menschen Haustiere, was sicherlich auch auf Corona zurückzuführen ist." Aber auch der Auslandstierschutz habe zugenommen, so Bensch.
Viele Leute haben privat gezüchtet, doch der Bedarf ist jetzt einfach nicht mehr da. Dadurch sind sehr, sehr viele Tiere übriggeblieben, die nun keiner mehr haben will.
Tierheimleiterin Amelie Bensch
Rund 50 ehrenamtliche Gassi-Geher
Umso mehr ist das Tierheim Bremerhaven auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Helfer wie Hans Noe: Fast täglich geht der Rentner mit zwei oder drei Hunden aus dem Tierheim spazieren, damit diese möglichst viel nach draußen kommen.
Einer seiner regelmäßigen Begleiter an der Leine ist Carlos, ein schwarz-brauner Jagdterrier, der schon seit langer Zeit im Tierheim lebt. Seit drei Jahren dreht das Duo seine Runden. Den bewegunsfreudigen Carlos und die anderen Hunde auszuführen, macht Noe glücklich. Denn man kriege viel von den Tieren zurück, sagt der Rentner.
Wenn die Tiere neu hier sind, sind sie manchmal etwas verunsichert. Aber wenn man dann mit ihnen spazieren geht und merkt: "Der Hund freut sich, wenn er einen sieht", ist das einfach schön.
Gassi-Geher Hans Noe
Insgesamt sind rund 50 ehrenamtliche Gassi-Geher für das Tierheim unterwegs und entlasten mit ihren Spaziergängen die Tierpfleger. Trotzdem könnte das Tierheim könnte noch mehr von ihnen gebrauchen, ebenso Helfer für Gartenpflege oder für einfache Reparaturen. Aber auch Katzen-Kuschler werden immer gesucht. "Dann kann man gerne in die Räume gehen und die Katzen bespaßen, ihnen auch mal ein paar Leckerlis geben", sagt Tierpflegerin Felicitas.
Auch zum Sozialisieren der Katzen ist das super.
Tierpflegerin Felicitas
Julia ist ebenfalls ehrenamtliche Helferin. Mehrmals pro Woche führt sie Hunde aus oder spielt mit Katzen. Manchmal putzt sie aber auch die Personalräume und holt Futterspenden von Geschäften ab. Oder sie spült die Hundenäpfe aus. "Das kann man auch machen", so Julia, "wenn man kein Tierpfleger ist". Und für genau die ist das eine große Hilfe. Denn gerade die Reinigungsarbeiten halten das Tierheim-Team oft auf Trab. Und genau deshalb hilft es sehr, wenn Freiwillige mit den Hunden und Katzen ein wenig Zeit verbringen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, der Mittag, 18. August 2023, 13:10 Uhr