Teure Butter: Bremer Landwirt verrät Gründe für den Preissprung

Eine Frau steht im Supermarkt vor einem Kühlregal und hält zwei Packungen Butter in der Hand.
Bild: Imago | Martin Wagner

Butter ist so teuer wie noch nie. Seit dieser Woche kostet ein 250-Gramm-Päckchen im Supermarkt 2,39 Euro. Warum ist der Preisanstieg gerade bei Butter so auffällig?

Während die Inflation insgesamt zurückgeht, haben die Butterpreise ein neues Rekordniveau erreicht: Ein 250-Gramm-Päckchen Butter kostet in Supermärkten und Discountern jetzt 2,39 Euro. Das sind zehn Cent mehr als der bisherige Höchstpreis, der im August 2023 erreicht wurde. Worauf ist diese Preissteigerung zurückzuführen?

Laut Deutschem Milchkontor Bremen wird der Preisanstieg bei Butter durch mehrere Faktoren bedingt. Saisonabhängig sei die Milchanlieferung der landwirtschaftlichen Betriebe seit Juni insgesamt rückläufig. Auffällig sei, dass die Anlieferungsmengen unter denen des Vorjahres und auch unter denen des Jahres 2022 lägen und zudem niedrigere Fettgehalte aufweisen.

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Marktlage von Unsicherheiten geprägt

Darüber hinaus habe die Blauzungenkrankheit seit August für einen verstärkten Rückgang der Milchmengen gesorgt. In den Monaten, in denen viel Milch angeliefert werde, sei dies nicht so ausschlaggebend. In Kombination mit dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft und den saisonal rückläufigen Milchmengen wären die Auswirkungen jedoch spürbar. Dies führe insgesamt zu einer angespannten Marktsituation.

Hinzukomme, dass aufgrund einer erhöhten Nachfrage von Molkerein viel Käse produziert werde. Dafür werde das Milchfett benötigt, dass auch für die Butterherstellung verwendet wird. Die Folge sei, dass mit steigender Nachfrage zum Winter hin Butter knapp werde.

Milch ist weltweit knapp

Carsten Schnakenberg spürt die Veränderungen auf dem Milchmarkt auch auf seinem Hof im Bremer Stadtteil Timmersloh. "Es ist so ein Blumenstrauß aus mehreren Faktoren. Insgesamt ist der Rohstoff Milch sehr knapp, die Nachfrage ist gut", sagt Schnakenberg.

Wir haben ungefähr zwei Prozent weniger Milch als letztes Jahr um die Zeit. Das hört sich jetzt erst mal nicht viel an, aber es ist ja bei allem so: Die letzten anderthalb Prozent machen den Preis.

Carsten Schnakenberg, Bremer Landwirt

Der Grund für den Rückgang der Milchproduktion sei unter anderem der Strukturwandel: Viele Betriebe würden schließen und können nicht wie noch vor zehn Jahren durch andere Betriebe aufgefangen werden. Zudem seien die Arbeitskräfte knapp, die bürokratischen Hürden zu hoch und die Milchpreise starken Schwankungen unterworfen.

Wird Butter zum Luxusgut?

Zweiter Vizepräsident Bremischer Landwirtschaftsverband Carsten Schnakenberg
Carsten Schnakenberg hat einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb mit knapp 100 Milchkühen. Bild: Radio Bremen

Gleichzeitig kritisiert Schnakenberg die immense Berichterstattung über steigende Butterpreise: "Wenn ich an der Tankstelle bin und sehe, was da eine Dose Energy Drink kostet. Ich glaube, die kostet 1,59 Euro, da redet keiner drüber, dass die zu teuer ist. Und wenn die 20 Cent teurer wird, dann wird die trotzdem gekauft." Gerade in der Landwirtschaft seien Preissteigerungen nicht ungewöhnlich und hätten auch viel mit der Wertschätzung der heimischen Landwirtschaft zu tun:

Lebensmittel werden teurer. Das ist halt so. Und das ist aus meiner Sicht auch gut so, denn Lebensmittel waren hier bei uns dreißig Jahre zu billig.

Carsten Schnakenberg, Bremer Landwirt

Andererseits sieht er die steigenden Preise mit Sorge. Der Verbraucher reagiere sehr sensibel auf Preiserhöhungen, was zu Absatzeinbußen führen könne. "Wir sind jetzt an so einem Punkt, wo es eigentlich ganz gut wäre, wenn die Butter nicht noch teurer wird." Man müsse in Zukunft mehr Geld für Lebensmittel in die Hand nehmen, wenn man gleichzeitig das Tierwohl und das Überleben der landwirtschaftlichen Betriebe sichern wolle.

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Bild: Radio Bremen

Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 6. Oktober 2024, 19:30 Uhr