Tarifstreit der Post: Stellen bald Fremdfirmen in Bremen Briefe zu?
- Die Deutsche Post droht der Gewerkschaft Verdi nach Warnstreiks .
- Unternehmen überlegt offenbar, Fremdfirmen für die Zustellung zu beauftragen.
- Negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze möglich.
Die Deutsche Post wehrt sich gegen die Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi. Offenbar wird darüber nachgedacht, Briefe über Fremdfirmen zustellen zu lassen. Wenn Verdi alles vor dem Hintergrund maximaler Lohnsteigerungen infrage stelle, werde die Post ihr Betriebsmodell überdenken müssen, sagte Post-Vorstand Thomas Ogilvie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Dies würde sich dann auch auf die Arbeitsplätze auswirken, sagt er. "Wenn wir nicht mehr ausreichend in neue Betriebsstandorte investieren können, stellt sich die Frage, ob wir diese Standorte weiter selber betreiben können und wollen, oder ob wir sie fremdvergeben", sagte Ogilvie.
Im Paketbereich habe die Post bei der Zustellung 98 Prozent in der eigenen Wertschöpfung. "Betriebs- und Sortierzentren sind im Eigenbetrieb. Die Briefzustellung haben wir komplett im Eigenbetrieb", sagte Ogilvie. Bis Ende Juni sei die Fremdvergabe der Briefzustellung vertraglich ausgeschlossen.
Bremer Post-Beschäftigte an Streiks beteiligt
Im Zuge der Verhandlungen hatte es zuletzt immer wieder Streiks geben, auch in Bremen. Die Auslieferung von Briefen und Paketen hatte sich deswegen verzögert.
Der Warnung der Post gehen hohe Lohnforderungen der Gewerkschaft voraus. Gefordert werden 15 Prozent mehr Geld. In der kommenden Woche will die Gewerkschaft ihre Mitglieder über Streiks abstimmen lassen. Sollten diese für weitere Streiks stimmen, könnten sie demnächst unbefristet und auch über längere Zeiträume die Arbeit niederlegen. Eine Entscheidung wird in den nächsten Wochen erwartet.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. Februar 2023, 12 Uhr