Kommentar
"Innenminister Seehofer könnte sich ein Beispiel an Bremen nehmen"
Der Umgang von Bremens Innensenator Mäurer mit den rechtsextremen Vorkommnissen bei der Feuerwehr ist vorbildlich, findet buten-un-binnen-Redakteur René Möller.
Als "widerwärtig und abstoßend" bezeichnete Innensenator Ulrich Mäurer die aufgedeckten Vorgänge in einem Teil der Bremer Feuerwehr. Und ich nehme ihm jedes Wort ab. Denn was der Sozialdemokrat da als Krisenmanagement gemacht hat, ist das, was sonst immer von Politikern erwartet wird – aber selten kommt: Klartext reden. Handeln, Verantwortung übernehmen.
Mäurer hat gehandelt, kurz nachdem der Vorfall bekannt geworden ist. Er hat die Situation analysiert, die Verantwortlichen angehört und dann entschieden, was zu tun ist. Und: Er hat die Öffentlichkeit informiert und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
Innensenator übernimmt Verantwortung
Und so klar, wie sich der Innensenator von den Vorfällen distanziert hat, so klar hat er sich auch hinter die große Mehrheit der Bremer Feuerwehrleute gestellt, die eben nicht rechtsextrem sind. Seine Botschaft: Die Feuerwehr funktioniert und hat kein grundsätzliches Problem! Und Ulrich Mäurer übernimmt Verantwortung. Denn er hat sich selbst für die nächste Zeit zum Feuerwehr-Chef erklärt. Mit eigenem Büro und direktem Draht zu den Beschäftigten der Feuerwehr. Auch das ist keine Show, sondern der Bremer Innensenator meint das ernst.
Ulrich Mäurer hat in seinen zwölf Jahren als Innensenator und davor als Justiz-Staatsrat schon viel erlebt. Er kennt den Apparat der Bremer Sicherheitsbehörden wie kein anderer. Deshalb vertraut er auf seine ehemalige Staatsrätin Karen Buse, die er als Sonderermittlerin aus dem Ruhestand geholt hat. Mehr geht im Moment nicht.
Bundesinnenminister Horst Seehofer könnte sich ein Beispiel an Bremen nehmen: So geht es, wenn innerhalb der Sicherheitsbehörden rechtsextreme Tendenzen auftauchen. Mit Klartext reden, Handeln und Verantwortung übernehmen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 25. November 2020, 17:45 Uhr