Weniger Geldautomaten in Bremen und Niedersachsen gesprengt
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Sprengungen 2023 zurückgegangen. Ein Grund könnten bessere Schutzmaßnahmen der Banken sein.
Im Land Bremen gab es nach Angaben der Polizei Bremen in diesem Jahr bis Anfang Dezember nur eine versuchte Geldautomatensprengung im September. Zwischen 2017 und 2022 wurden insgesamt 18 Taten in Bremen und Bremerhaven gezählt. 2022 waren es die meisten Taten, nämlich fünf. Der Polizei Bremen lagen zur Höhe der Beutesummen keine Angaben vor.
Zahl der Taten in Niedersachsen fast halbiert
Auch in Niedersachsen gab es deutlich weniger Sprengungen. Bis zum 6. Dezember gab es laut Landeskriminalamt 36 Angriffe auf Geldautomaten. Im gesamten Vorjahr waren es mit 68 fast doppelt so viele. Dies war der Höchststand in den vergangenen fünf Jahren.
Das Landeskriminalamt unterscheidet zwischen versuchten Sprengungen, bei denen kein Geld entwendet wird, und vollendeten Sprengungen. Bei sechs der 36 Sprengungen im Jahr 2023 machten die Täter den Angaben zufolge keine Beute. Während es 2019 und 2020 jeweils 45 Taten auf Geldautomaten gab, stieg die Zahl im Jahr 2021 auf 55 Angriffe.
Maßnahmen des LKA und der Banken
Der Rückgang könnte damit zu tun haben, dass Banken verstärkt Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben. Außerdem wurde im vergangenen Jahr bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück eine neue Zentralstelle eingerichtet.
Die Beamten sammeln Informationen zu den Sprengungen und Tätern in Niedersachsen und versuchen die dahinterliegenden Strukturen zu durchleuchten. Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück gab es in diesem Jahr landesweit sieben Gerichtsverfahren gegen Geldautomatensprenger. Dabei seien 15 Angeklagte zu Freiheitsstrafen verurteilt worden.
Rückläufige Tendenz, aber keine Entwarnung
Auch aufseiten der Polizei gibt es laut LKA seit 2022 ein "ganzheitliches Bekämpfungskonzept", um Geldautomatensprenger zu stoppen. Demnach kam es 2023 zu mehreren Festnahmen in Niedersachsen sowie im benachbarten Ausland.
Trotz der rückläufigen Tendenz gibt das LKA aber keine Entwarnung. "Grundsätzlich bleibt abzuwarten, wie anhaltend diese Entwicklung ist und ob sich die Tätergruppierungen langfristig auf andere Gebiete konzentrieren", sagte eine Sprecherin. In anderen Teilen Deutschlands sei die Zahl der Sprengungen nicht in dem Maße zurückgegangen wie in Niedersachsen.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 30. Dezember 2023, 9 Uhr