Fragen & Antworten
Was kommt 2025 bei der Grundsteuer auf Bremens Hauseigentümer zu?
Vor sechs Jahren urteilte das Bundesverfassungsgericht: Die Höhe der Grundsteuer muss neu berechnet werden. Manchen Eigentümern im Land Bremen droht nun eine Steuererhöhung.
Jeder Hauseigentümer musste bis vor kurzem bereits einen ziemlich langen Fragebogen ausfüllen. Damit sollen Grundstücke neu bewertet werden, da ab 2025 die Grundsteuer angepasst werden muss. Doch was genau wird angepasst wird und wie findet man heraus, wie viel man ab kommendem Jahr bezahlen muss.
Warum muss die Grundsteuer überhaupt angepasst werden?
Das Bundesverfassungsgericht hat vor sechs Jahren geurteilt, dass die bisherige Erhebung der Grundsteuer gesetzeswidrig war. Die Grundstückswerte, die bisher genutzt wurden, sind teilweise aus den 60er-Jahren, in Ostdeutschland sogar aus den 30er-Jahren. Seitdem hat sich enorm viel auf dem Grundstücksmarkt getan. Deshalb müssen einige Werte zur Berechnung jetzt angepasst werden. Im Land Bremen betrifft das rund 237.000 Hauseigentümer. Davon wohnen 35.000 in Bremerhaven
Und wie wird die Berechnung jetzt angepasst?
Alle Hauseigentümer haben einen Fragebogen bekommen. Darauf mussten sie sehr viele Dinge angeben, wie das Alter des Hauses, aber auch die Gebäudefläche und Grundstücksart. All diese Daten fließen in die neue Bewertung mit ein. Aber auch noch etliche andere Faktoren, wie zum Beispiel der Bodenwert.
Kann man bereits absehen, für wen es teurer wird?
Nein, noch nicht genau. Aber: Die Lage spielt in der neuen Bewertung der Grundsteuer eine größere Rolle: Da bebaute Grundstücke häufig in attraktiveren Gegenden liegen als Grundstücke, die nicht bebaut sind, könnte es für diese Objekte also ordentlich teurer werden. Schätzungen gehen von bis zu 20 Prozent aus.
Damit das nicht passiert, hat der Senat die Steuermesszahlen angepasst – und in der Folge musste auch der Hebesatz angepasst werden. Das ist auch ein Faktor, mit dem die Grundsteuer berechnet wird. Der ist von Ort zu Ort unterschiedlich So will das Ressort eben eine zu krasse Erhöhung der Grundsteuer vermeiden. Aber: Die genaue Höhe des neuen Bescheids ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Für wen es wie viel teurer wird, lässt sich gerade noch nicht genau sagen
Wie sieht es denn bei Mieterinnen und Mietern aus? Müssen die sich keine Sorgen machen?
Die Grundsteuer kann auf sie umgelegt werden, wenn die Steuer laut Mietvertrag zu den Nebenkosten gehört. Das ist in Deutschland aber üblich. Ein schneller Blick in den Vertrag kann also nicht schaden. Im besten Fall kann das aber auch bedeuten: Die Grundsteuer sinkt!
Und wie geht es jetzt weiter? Wann gehen die finalen Grundsteuerbescheide raus?
Die neuen Hebesätze müssen noch durch die Bürgerschaft. Der Pressesprecher des Finanzressorts erklärt, dass dann vermutlich Richtung Januar rund 200.000 Bescheide rausgehen. Für die Ungeduldigen: Es gibt schon zum Beispiel unter grundsteuer.bremen.de die Möglichkeit, die Erhöhung auszurechnen. Für den finalen Grundsteuerbescheid müssen Hauseigentümer aber noch ein wenig warten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 18. Oktober 2024, 9:38 Uhr