Investor für Karstadt-Areal in Bremerhaven abgesprungen

Investor für Karstadt-Areal in Bremerhaven abgesprungen

Bild: Radio Bremen | Fabian Hoffmann

Der Magistrat konnte sich mit dem Investor nicht einigen. Die Stadt will das Gelände der ehemaligen Karstadt-Filiale nun selbst entwickeln.

Erst im Frühjahr hatte die Stadt mit der H.H. Wohnprojekt 24 GmbH einen sogenannten Anhandgabevertrag geschlossen. Er sah vor, dass der Investor auf dem Gelände baut. Im Gespräch war, dass unter anderem die Stadtbibliothek dort einzieht. Nun aber scheinen sich die Stadt und der Investor nicht auf die Höhe der Miete einigen zu können. Man trenne sich in gegenseitigem Einvernehmen, teilt der Magistrat auf Nachfrage von buten un binnen mit.

Der Investor habe deutlich gemacht, dass er nur investieren wolle, wenn die Stadt langfristig größere Flächen miete, heißt es in einer Vorlage. Aufgrund der angespannten Situation bei den Baukosten und Zinsen sei der erwartete Mietzins jedoch nicht darstellbar.

Stadtbibliothek und Jugendherberge sollen entstehen

Die Stadt will das Gelände nun selbst entwickeln. Dort soll eine neue Stadtbibliothek mit erweitertem Angebot wie Kulturveranstaltungen und Kursen nach Vorbildern in den Niederlanden und Dänemark gebaut werden. Auch eine Jugendherberge ist geplant.

Errichten soll beides die städtische Wohnungsbaugesellschaft STÄWOG, die dafür laut Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) Kredite aufnehmen soll. Diese würden durch Mietzahlungen von Stadt und Jugendherbergswerk finanziert. Zunächst soll sie aber eine Machbarkeitsstudie erarbeiten lassen. Erst danach dürften die Kosten klar sein.

Magistrat will Innenstadt besser an "Havenwelten" anschließen

Auch eine Art Markthallen-Supermarkt soll entstehen. Außerdem will die Stadt die Anbindung der Innenstadt an das Tourismusgebiet "Havenwelten" verbessern, neue Sichtachsen sollen geschaffen werden. Für das Gelände des ehemaligen Finanzamtes ist ein Park geplant. Der Magistrat muss den Plänen noch zustimmen. 

Und wenn man das gemeinschaftlich organisiert, Jugendherberge und diese neu ausgerichtete Stadtbibliothek, und dann Bildungspakete organisiert, mit dem Klimahaus, mit dem Auswandererhaus, mit dem Schifffahrtsmuseum, mit dem Historischen Museum, dann, glaube ich, kommen wir für die Stadt richtig gut voran.

Melf Grantz (SPD), Oberbürgermeister in Bremerhaven

Die Handelskammer fordert nun zügiges Handeln. Mit Blick auf fehlende privatwirtschaftliche Alternativen und den dringenden Handlungsbedarf unterstützt sie die Pläne der Stadt. Bei der geplanten Jugendherberge ist aus Sicht der Kammer wichtig, dass sie ohne Subventionen auskommt.