Schüsse in Bremerhaven: Opfer nicht mehr in Lebensgefahr

Schüsse in Bremerhaven: Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes

Bild: Radio Bremen | Boris Hellmers
  • Der Zustand der verletzten Frau bleibt weiter kritisch.
  • Täter hatte am Donnerstag im Lloyd-Gymnasium geschossen.
  • Regulärer Unterricht findet wieder statt.

Die Schulmitarbeiterin, die am Donnerstag bei dem Angriff im Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven schwer verletzt wurde, schwebt zur Zeit nicht mehr in Lebensgefahr. Oberstaatsanwalt Oliver Constien nannte den Zustand am Montag auf buten un binnen-Nachfrage "nicht mehr akut lebensgefährdend", aber weiterhin kritisch: Der Zustand könne sich auch wieder verschlechtern. Der Täter war am Donnerstag mit mehreren Waffen in die Schule im Stadtteil Mitte eingedrungen und hatte auf die Frau geschossen.

Als mutmaßlicher Täter gilt ein 21-jähriger Mann. Er hatte mit einer Armbrust geschossen, die bei seiner Festnahme gefunden worden sei, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Zudem beschlagnahmten die Ermittler eine Schreckschusswaffe und zwei Messer. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen versuchten Mordes. Noch am Donnerstagabend wurde der Mann einem Haftrichter vorgeführt. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Ob Täter und Opfer in einer Beziehung zueinander standen, werde noch ermittelt.

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Bild: Privat

Mutmaßlicher Täter schweigt

Der Mann schweige bisher zu der Tat. Constien sagte, die Ermittler hätten im Umfeld des Verdächtigen mehrere Objekte durchsucht, um Erkenntnisse über das Motiv zu gewinnen. In welcher Beziehung der junge Mann zur Schule und zu dem Opfer stand, müsse noch ermittelt werden. Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es bei dem Verdächtigen erste Erkenntnisse auf psychische Auffälligkeiten. Es habe "möglicherweise eine spezielle psychische Disposition zur Tat beigetragen", sagte Constien.

Der Mann war am Donnerstagmorgen in das Schulgebäude eingedrungen und hatte eine ältere Schulmitarbeiterin schwer verletzt. Kurze Zeit später wurde er in der Nähe des Tatorts festgenommen. Zur Tatzeit waren rund 140 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte in der Schule, sagte Schuldezernent Michael Frost. Zunächst hatte es geheißen, dass 200 Schüler im Gebäude festsaßen.

Regulärer Unterricht findet mittlerweile wieder statt

Die Polizei in Bremerhaven hatte verstärkt Beamte in der Stadt patroullieren lassen, um Präsenz zu zeigen. Man wolle das Sicherheitsempfinden der Menschen stärken, so ein Sprecher. An den beiden Standorten des Lloyd Gymnasiums in der Grazer und der Wiener Straße gab es seelsorgerische Angebote. Regulärer Unterricht findet seit Montag wieder statt.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 23. Mai 2022, 13:00 Uhr

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