Hund, Musik, Lichterkette – das ist auf Friedhöfen in Bremen erlaubt

Grabstellen auf dem Riensberger Friedhof in Bremen.
Auf dem Friedhof Riensberg gibt es über 13.000 Grabstellen.

Was auf Bremer Friedhöfen erlaubt ist – und was nicht

Bild: Radio Bremen | Till Kohlwes

Die städtischen Friedhöfe in Bremen bieten viel Platz für Trauernde, Radfahrer oder Spaziergänger. Bei den Regeln vor Ort ist mehr erlaubt als verboten.

Am Totensonntag besuchen auch in Bremen viele Menschen einen Friedhof. Entweder, um ein kleines Gesteck auf ein Grab zu legen, oder um den verstorbenen Familienangehörigen oder Freunden zu gedenken. So auch auf dem Riensberger Friedhof in Bremen-Schwachhausen.

Neben den Trauernden sind auch immer wieder Spaziergänger mit Hund zu entdecken. Und das ist geduldet, sagt Jörn Asendorf vom Umweltbetrieb Bremen. Beim Gassi gehen müsse der Hund aber an der kurzen Leine geführt werden.

Wir hatten aber auch schonmal den Fall, dass ein Hund an der langen Leine geführt wurde. Der hat dann einen Mitarbeitenden von uns gebissen und das sind natürlich Sachen, die nicht ganz so schön sind.

Jörn Asendorf, Umweltbetrieb Bremen

Rücksicht nehmen hat Priorität

Jörn Asendorf von den Umweltbetrieben Bremen steht auf dem Riensberger Friedhof am See.
Jörn Asendorf lädt die Menschen in Bremen auf einen Herbstspaziergang auf die städtischen Friedhöfe ein. Bild: Radio Bremen | Till Kohlwes

Auch Radfahrer können die asphaltierten Wege auf dem Riensberger Friedhof benutzen. Genauso wie Jogger. Dabei ist die Rücksichtsnahme gegenüber Trauernden das Wichtigste, betont Jörn Asendorf. Er ist beim Umweltbetrieb Bremen unter anderem für die städtischen Friedhöfe zuständig und wünscht sich ein gutes Miteinander auf den Friedhöfen.

Nicht erwünscht sei es natürlich, wenn ein Fahrradfahrer den Friedhof als Rennstrecke nutzt und dann einem Trauerzug hinten reinfährt oder wegklingelt, sagt Asendorf.

Spazieren gehen sei hingegen mehr als erwünscht. Der Riensberger Friedhof ist ein Gartendenkmal und wurde vor fast 150 Jahre angelegt. In die Quere kann man sich da kaum kommen, denn der Friedhof ist insgesamt 28 Hektar groß, das entspricht rund 40 Fußballfelder. Auch ein See lädt zum Verweilen ein. Ein kleiner Snack auf einer Friedhofsbank oder das Lesen eines Buches sind allemal gestattet. Schöner Ausblick inklusive.

An der Grabstelle Lieblingslieder hören

Katrin Frese, gelernte Friedhofsgärtnerin, steht auf dem Riensberger Friedhof in Bremen.
Der Tag von Kathrin Frese als stellvertretende Friedhofleiterin in Riensberg beginnt zur Zeit um 7:30 Uhr. Bild: Radio Bremen | Till Kohlwes

Möchten Trauernde beim Grabbesuch zum Beispiel das Lieblingslied des Verstorbenen hören, ist das erlaubt, sagt Kathrin Frese. Solange sich die Lautstärke dabei im Rahmen hält. Sie ist die stellvertretende Leiterin auf dem Riensberger Friedhof und kümmert sich um die Mitarbeiter und die Verwaltung. Und zu verwalten, gibt es eine ganze Menge. Rund 13.000 Grabstellen finden sich auf dem Friedhof.

Plastikverbot zur Winterzeit gelockert

Beim Schmuck auf dem Grab gibt es ein generell ein Plastikverbot. Zur Adventszeit wird dies aber etwas gelockert. Lichterketten, Weihnachtskugeln, Kerzen oder auch kleine Tannenbäume sind erlaubt. Eine 2-Meter Tanne wäre allerdings schwierig, lächelt Kathrin Frese.

Die Weihnachtsschmuck-Regeln können sich von städtischen aber zu den konfessionelle und kirchlichen Friedhöfen unterscheiden. Das gilt auch für alle anderen Verhaltensregeln, dort nimmt man am besten Kontakt mit der jeweiligen Friedhofsverwaltung auf.

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Autor

  • Till Kohlwes mit Brille und Bart lächelt in die Kamera
    Till Kohlwes

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 24. November 2023, 13:40 Uhr