Silvester im Land Bremen: Einsatzkräfte in Leherheide angegriffen
Feuerwehr und Polizei sind in Bremen und Bremerhaven zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. Unter anderem wurde eine 5-Jährige durch einen Böller am Kopf verletzt.
Anstrengend, aufregend und ereignisreich – so fasst die Feuerwehr Bremerhaven die Nacht zusammen. Insgesamt gab es in Bremerhaven rund 100 Einsätze. Im Stadtteil Leherheide feuerten Jugendliche und junge Männer Silvesterfeuerwerk auf Rettungskräfte. Zwei Feuerwehrmänner wurden dabei verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Einer der herbeigerufenen Polizisten wurde von einem Jugendlichen dienstunfähig geschlagen, als dieser festgenommen werden sollte.
Polizeigewerkschaft fordert schnellere Urteile
Unter anderem diesen Angriff verurteilten die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen und die Gewerkschaft Verdi: "Es ist nicht hinnehmbar, dass haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte respektlos behandelt oder sogar angegriffen werden", sagte der Vorsitzende des Verdi-Bundesfachvorstands Feuerwehr, Mario Kraatz. "Die ersten greifbaren Repräsentanten des Staates mussten erneut die Köpfe hinhalten und wir können nur hoffen, dass es diesmal nicht bei warmen Worten bleibt", sagte der Landesvorsitzende der GdP-Niedersachsen Kevin Komolka. Es müssten schnelle und harte Verurteilungen folgen.
Die Landesverbände von Verdi und GdP fordern schnellere Urteile gegen Menschen, die Einsatzkräfte angreifen. Die abschreckende Wirkung verfehle ihr Ziel, wenn Urteile erst Monate später gesprochen würden. Zudem brauche es mehr Personal und Therapieangebote für Opfer solcher Gewalt.
5-Jährige mit Knaller am Kopf getroffen
In Bremen gab es laut Feuerwehr besonders zwischen 0 und 3 Uhr viele Einsätze. Zu den größeren Ereignissen zählten zwei Balkonbrände. Zudem musste ein Mann ins Krankenhaus, weil er in eine Feuerwerksbatterie geschaut hatte, die noch nicht zu Ende gezündet hatte. Ein anderer Mann hat wahrscheinlich im Umgang mit Knallkörpern einen Finger verloren. Ein 5-jähriges Mädchen wurde schwer verletzt, indem es durch einen Knallkörper am Kopf getroffen wurde. Das Kind erlitt Verbrennungen.
Die Bremer Polizei berichtet, dass Einsatzkräfte in einigen Fällen mit Feuerwerk beschossen wurden. Es habe insgesamt aber keine größeren Zwischenfälle gegeben. Innensenator Mäurer (SPD) dankte den Einsatzkräften für die Arbeit an Silvester.
Ich bin froh, dass offenbar niemand von Ihnen durch Raketen oder Böller verletzt wurde. Insgesamt lässt dich feststellen, dass das neue Jahr ohne größere Exzesse beginnen konnte.
Ulrich Mäurer (SPD), Innensenator
Die Polizei ist in der Silvesternacht zu mehr als 300 Einsätzen ausgerückt und hatte damit etwas mehr zu tun als im vergangenen Jahr.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 1. Januar 2024, 8 Uhr