Bremen bekommt auch in Zukunft weiter Trinkwasser aus Niedersachsen
Bremen hat alleine nicht genug Trinkwasser und bekommt Hilfe aus Niedersachsen. Damit die Niedersachsen den Hahn auch in Zukunft nicht zudrehen, wurde jetzt ein Pakt geschlossen.
Duschen, Zähneputzen, auf Toilette gehen, Kaffee kochen: 118 Liter Wasser braucht eine Person in Bremen im Schnitt pro Tag (Stand 2021). Doch im Zuge des Klimawandels wird Wasser immer mehr zur gefragten Ressource. Gerade für Bremen ein wichtiges Thema: Denn der Stadtstaat ist auf Trinkwasser aus Niedersachsen angewiesen. 80 Prozent des Bremer Trinkwassers kommt aus dem Umland.
Bremen wird gleichberechtigt mit Wasser versorgt
Um diese Versorgung abzusichern, haben Bremen und Niedersachsen jetzt einen Wasserpakt ausgehandelt. In dem Pakt haben sich Bremen und Niedersachsen auf acht Leitlinien in Bezug auf die Trinkwasserversorgung in Zukunft geeinigt. Die wichtigste aus Bremer Sicht ist, dass weiter Wasser aus Niedersachsen kommt. Und dabei sind Bremer Bedarfe gleichberechtigt. Das heißt: Wenn im Zuge des Klimawandels ein Dürresommer für Wasserknappheit sorgen sollte, werden Menschen in Bremen genauso gut mit Wasser versorgt wie Menschen, die in Syke oder Vechta wohnen.
Niedersachsen erkennt also nochmal ausdrücklich an, dass Bremen sich nicht selbst versorgen kann mit Trinkwasser. Beide Länder wollen außerdem nachhaltiger Wasser fördern und insbesondere Bremen verpflichtet sich sparsam zu sein.
Es gab in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen über die Mengen, die im Umland auch für Bremen gefördert werden. In Verden etwa kritisieren Umweltschützer seit Jahren, dass dort zu viel Grundwasser abgepumpt werde. Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) betont aber, dass die Trinkwasserversorgung nie gefährdet war.
Wir arbeiten seit Jahren zusammen zwischen Niedersachsen und Bremen, wenn es um die Versorgung mit Trinkwasser geht. Und um da zu gucken, wie wir das langfristig absichern, ist es wichtig, dass wir den Wasserpakt haben, der auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen hat. Die Trinkwasserversorgung war aber nie gefährdet und wir haben jetzt eine sehr gute Basis für die Zukunft.
Kathrin Moosdorf, Bremer Umweltsenatorin
Der Hintergrund für diesen neuen Wasserpakt ist vor allem der Klimawandel und dass man im Zuge dieser Herausforderung besser miteinander kooperiert, dass Kommunen und Regionen ihr Wassermanagement besser koordinieren. So will es auch die Nationale Wasserstrategie der Bundesregierung.
Dürren werden häufiger werden
Auch in Norddeutschland werden wir künftig viel häufiger Dürren erleben, wenn wochen- oder monatelang kein oder nur kaum Regen fällt. In den letzten Jahren gab es ja im Sommer in Bremen auch schon Aufrufe zum Wassersparen. Trinkwasser-Engpässe hat es hier aber nicht gegeben. Was wir in Zukunft auch vermehrt sehen könnten, ist, dass wir Regenwasser nutzen statt kostbares Trinkwasser, zum Beispiel für den Garten.
Was konkret Bremen aber plant, also die Bremer Trinkwasserstrategie bis ins Jahr 2050, das arbeitet das Umweltressort aktuell noch aus. Ende des Jahres soll das neue Trinkwasserkonzept vorgestellt werden.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. Oktober 2024, 19:30 Uhr