Fragen & Antworten

Fahrradfahrer klagen über Baustelle am ehemaligen Bundeswehr-Hochhaus

Das Bundeswehrhochhaus von oben.

Wie die Baustelle beim Bundeswehr-Hochhaus ein Verkehrschaos auslöst

Bild: Radio Bremen

Viele Radfahrer und Fußgänger fühlen sich an der Stelle am Findorfftunnel unsicher. Und die Situation könnte noch eine Weile kompliziert bleiben.

Rund um das ehemalige Bundeswehr-Hochhaus an der Falkenstraße in Bremen gibt es gerade eine große Baustelle. Hier sollen 160 Wohnungen entstehen. Doch durch die Bauarbeiten können Radfahrer aus Richtung des Findorff-Tunnels in die Innenstadt kaum noch durchkommen.

Wie ist die Verkehrssituation am alten Bundeswehr-Hochhaus genau?

Für viele Verkehrsteilnehmer ist die Situation chaotisch. Von Findorff führt ein Tunnel Richtung Innenstadt. Auf diesem gibt es einen Radweg separat von der Straße. Normalerweise führt dieser Radweg vom Tunnel in die Stadt. Wer allerdings aktuell über den Radweg aus dem Tunnel fährt, trifft auf die abgesperrte Baustelle am ehemaligen Bundeswehr-Hochhaus.

Den Radweg entlang der Baustelle gibt es nicht mehr. Laut Plan sollen die Radfahrer an der Baustelle die Straßenseite wechseln und auf dem entgegengesetzten Fahrradstreifen weiter fahren. Das passiert allerdings selten, denn den Radfahrern wird der Weg durch Kanalarbeiten erschwert. Zusätzlich sind noch Autos in Richtung Innenstadt unterwegs, die die Situation noch einmal gefährlicher machen.

Autos und Radfahrer müssen sich die Straße also teilen. Wie klappt das?

Durch die Bauarbeiten hat die Straße jetzt nur noch zwei Spuren und nicht mehr drei. Autos und Radfahrer kommen sich dadurch noch näher. Inzwischen gilt an der Stelle Tempo 30 – trotzdem fahren einige Autos hier deutlich schneller.

So kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen, wie ein Fahrradfahrer schildert: "Man wird hier auf die Straße gedrängt. Auf der anderen Seite kann man nicht fahren, weil einem dort Radfahrer und Fußgänger auf dem Fußweg entgegenkommen." Für den Radfahrer ist die Situation eine Katastrophe. Er mache sich in dieser Situation sehr breit, um den Autos zu zeigen, dass er auf die Straße fahre, "Aber ich glaube, dass es für viele, die sich nicht so trauen, sehr gefährlich wird."

Gibt es Menschen, für die die Stelle besonders zum Problem wird?

Auf der Strecke fahren beispielsweise viele Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum Alten Gymnasium. Schulleiterin Angela Köhler sagt buten un binnen, dass die Situation am Findorff-Tunnel an der Schule aktuell ein kritisches Thema ist.

Hat die Politik in Bremen die schwierige Verkehrslage dort auf dem Schirm?

Zuständig für die Verkehrsplanung um die Baustelle ist das Amt für Straßen und Verkehr (ASV). Sie schreiben buten un binnen, dass sie an dem Thema arbeiten. Das Amt habe sich mit der Polizei und dem Ordnungsamt ausgetauscht. Danach wurde das Tempolimit in der Straße von 50 auf 30 heruntergesetzt und es wurde die Beschilderung verändert. Es wird nun laut ASV stärker auf Radfahrer und Fußgänger hingewiesen.

Gab es noch mehr Beschwerden?

Ja, es haben sich zum Beispiel Anwohner und der ADFC beschwert. Darauf ist das Amt für Straßen und Verkehr laut eigenen Angaben bereits eingegangen. Neben dem alten Bundeswehr-Hochhaus werden in dem Tunnel noch andere Bauarbeiten durchgeführt, die nicht mit dem Hochhaus zusammenhängen. Das macht die Situation laut ASV aktuell noch schwieriger. Auf der anderen Baustelle halte sich das Baupersonal laut ASV nicht an Bauanordnungen. Das ASV versuche, dem entgegenzuwirken.

Also ist das Problem noch nicht wirklich gelöst?

Nein, denn auch für Fußgänger, die mit dem Bus oder der Straßenbahn ankommen, kann es zu schwierigen Situationen kommen. Die Haltestelle wurde durch die Baustelle verlegt. Rund um die Haltestelle sind mehrere Fußwege über die Straße gesperrt. Wer die Kreuzung überqueren möchte, muss als Fußgänger einen Umweg in Kauf nehmen. Besonders ältere Menschen könnten unter den Barrieren leiden.

Das Amt für Straßen und Verkehr verweist in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Verkehrsteilnehmer so gut wie möglich Rücksicht aufeinander nehmen sollen. Die Lage könnte an der Stelle aber noch länger schwierig bleiben. Fertig wird das alte Bundeswehr-Hochhaus voraussichtlich erst 2026.

Fahrradfahrer klagen über Schilderwald am Findorfftunnel

Bild: Radio Bremen

Autorin

  • Autorin
    Leslie Schmidt

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 21. Mai 2024, 16:48 Uhr