In Norddeutschlands Metallindustrie drohen Warnstreiks
Die IG Metall im Bezirk Küste hat spontane Arbeitsniederlegungen angekündigt – auch im Land Bremen. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen.
Warnstreiks sind nach dem Ende der Friedenspflicht möglich – und damit ab Dienstag kommender Woche. Nach Angaben der IG Metall Küste werden davon alle fünf norddeutschen Bundesländer betroffen sein. Verhandlungsführer Daniel Friedrich sagte zur Begründung, die Beschäftigten wollten mehr und sie wollten es früher – dafür brauche es nun den entsprechenden Druck in den Betrieben.
Wir werden jetzt mit Warnstreiks den Druck erhöhen, um schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen.
Daniel Friedrich, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer der Gewerkschaft
Welche Betriebe wann bestreikt werden, das will die IG Metall jeweils erst am Vortag sagen. Der Arbeitgeberverband Nordmetall kritisierte den Beschluss der Gewerkschaft. "Warnstreiks führen zu Produktionsausfällen und zusätzlichen Kosten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Nico Fickinger. Das schade Betrieben zusätzlich und letztlich den Beschäftigten. So schwäche die Gewerkschaft den angeschlagenen Standort, statt ihn zu stärken.
Tarifverhandlungen betreffen mehr als 130.000 Beschäftigte
Die Arbeitgebervertreter von Nordmetall hatten während der zweiten Verhandlungsrunde in Bremen ein Angebot vorgelegt. Die Arbeitgeber schlagen unter anderem vor, die Entgelte im nächsten Jahr um 1,7 Prozent und 2026 um 1,9 Prozent zu erhöhen. Der Vertrag soll 27 Monate laufen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Geld, und der Vertrag soll zwölf Monate laufen.
Die Tarifverhandlungen betreffen mehr als 130.000 Beschäftigte in allen norddeutschen Bundesländern. Sie sollen am 29. Oktober in Kiel fortgesetzt werden
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 23. Oktober 2024, 17 Uhr