Wie sich ein WhatsApp-Jobangebot als Betrug entpuppt
Per Kurznachricht kommt das Jobangebot aufs Handy. Doch der freundliche Text entpuppt sich als Fake. Die Bremer Polizei warnt vor dem Betrug auf WhatsApp.
Es mag sich schmeichelhaft anfühlen, von einem Headhunter direkt angesprochen zu werden. Und wenn dann noch schnell verdientes Geld lockt, ist die Gefahr groß sich auf unseriöse Tätigkeiten über einen Kurznachrichtendienst wie WhatsApp oder über soziale Medien wie Instagram einzulassen. Auch der Bremer Polizei sind diese vermeintlichen Jobangebote bekannt.
Im Beispiel schreibt eine Person, die sich Zoey nennt, sie hätte eine Stelle als Voll- oder Teilzeit anzubieten. Ob sie Details mitteilen könne. Wer mit "Na, klar" antwortet, gerät sehr wahrscheinlich in die Fänge von Betrügern – und macht sich im schlimmsten Fall strafbar.
Woran erkennt man, dass es sich um ein Fake-Angebot handelt?
Im Beispiel hat sich die Recruiterin nur mit Vornamen vorgestellt. Sprachlich war der Text zwar freundlich und ohne wesentliche Fehler. Und auch zu dem Unternehmen, für das sie angeblich suche, war im Internet eine Homepage zu finden. Aber Zoey schrieb ihre Nachricht von einer indonesischen Nummer, die auf den ersten Blick leicht mit einer deutschen Vorwahl aus Baden-Württemberg oder Hessen verwechselt werden kann. Stutzig sollte man spätestens werden, wenn man keine Antwort darauf hat, weshalb die unbekannte "Zoey" gerade mir selbst einfach so einen Job anbieten will.
Was erhoffen sich die Leute, die hinter diesen Nachrichten stecken?
Zunächst geht es um persönliche Daten. Das können die Anschrift oder E-Mail-Adressen sein. Und dann kann der "Job" darin bestehen als sogenannter Warenagent zu fungieren. Dieser nimmt etwa ergaunerte Waren als Paket entgegen, etikettiert sie um und versendet sie ins Ausland weiter. Häufig bestellt der Arbeitgeber auch einfach auf den Namen seiner Opfer hochwertige Produkte. Sind die Pakete erst einmal ins Ausland verschickt, geht die Reise oft noch ein paar Stationen weiter, bevor sie bei den Betrügern landen, die am Ende selbst unbekannt bleiben.
In anderen Fällen werden "Arbeitnehmer" dazu verleitet Bankkonten zu eröffnen. Die werden dann genutzt, um Gewinne aus Straftaten zu transferieren. Die Opfer werden damit zu sogenannten Finanzagenten und machen sich der Geldwäsche schuldig.
Wie kommen die Betrüger an meine Nummer?
Darüber liegen dem Bundeskriminalamt keine validen Erkenntnisse vor. Denkbar ist, dass Rufnummern über illegale Plattformen im Darknet oder bei Phishing-Kampagnen gewonnen werden.
Was passiert, wenn ich mich darauf einlasse?
Die Hintermänner sind meist nur schwer zu kriegen. Die Geschädigten wissen aber, an wen sie Pakete geschickt haben. Gleiches gilt für die Eröffnung eines Kontos; der Name des Inhabers ist für die Polizei schnell zu ermitteln. Wer des Warenkreditbetrugs oder der Geldwäsche schuldig gesprochen wird, kann mit Geldstrafen oder bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.
Wie schütze ich mich und was mache ich, wenn ich schon geantwortet habe?
Wichtig ist, dass keine persönlichen Daten an unbekannte Personen rausgeben werden, sagt eine Sprecherin der Bremer Polizei. Dazu gehören beispielsweise eingescannte Personalausweise, Gehaltsnachweise oder Selfies mit dem Personalausweis. Wer sich vergewissern will, kann beim Unternehmen nachfragen, ob das Angebot echt ist. Falls man doch Opfer einer Betrugsmasche geworden ist, sollte man die Rufnummer blockieren und so schnell wie möglich eine Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten. Dafür ist es gut, Screenshots vom Nachrichtenverlauf zu haben. Zudem sollte gegebenenfalls die Bank verständigt werden.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 13. Mai 2024, Der Morgen, 7:40 Uhr