Grün-Gold ist Meister – und macht die WM-Quali in Bremen perfekt

Die Bremer Lateinformation hat souverän die Bundesliga-Saison gewonnen. Beim Tanz-Heimspiel in Halle 7 gelang vorzeitig der Sieg, die TSG Bremerhaven wurde Zweiter.

Als die fünf Wertungsrichter allesamt die Tafel mit der Nummer eins hochhielten, da gab es auf der Tribüne der Bremer Halle 7 kein Halten mehr. Mit tosendem Applaus feierten die 650 Zuschauer die Tänzerinnen und Tänzer des Grün-Gold-Clubs, die sich neben dem Parkett hüpfend und freudekreischend in den Armen lagen.

Die Bremer Lateinformation hatte mit der Choreografie "Emozioni" auch das vierte von fünf Bundesliga-Turnieren der Saison gewonnen und sich damit nicht nur vorzeitig den Meister-Titel gesichert, sondern auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft am 18. Dezember in Hongkong perfekt gemacht.

Unterm Strich war das heute super. Wir mussten viel umstellen und das Team hat erst drei Tage lang so zusammen getanzt – dafür haben sie das mega hingekriegt.

GGC-Vorsitzender Jens Steinmann

TSG Bremerhaven wird Zweiter

Auf den zweiten Rang kam das Team der TSG Bremerhaven mit seiner Choreografie "Time Machine", Dritte wurde die Formation Blau-Weiß Buchholz, die "Made to love" tanzte. Zwischen beiden Mannschaften ging es eng zu, mancher in der Halle hatte Buchholz dabei vorne gesehen. Die Wertungsrichter entschieden anders.

An diesem Abend traten nur fünf statt der obligatorischen sieben Wertungsrichter an. Das lag daran, dass einer der Offiziellen gemeldet war, der nicht in der 1. Liga werten durfte. Der Bundessportwart entschied daher, ihn und einen weiteren ausgelosten Wertungsrichter zu streichen.

Grün-Gold musste improvisieren

Dass der Grün-Gold-Club im Finale als letztes Team ausgelost wurde, sorgte für den idealen Spannungsbogen beim Heimspiel der Bremer und so kam dann am Samstagabend das Beste zum Schluss.

Dabei hatte Trainer Roberto Albanese seine Weltmeister-Formation krankheitsbedingt kurzfristig umstellen müssen, eine Tänzerin und ein Tänzer fielen aus und so wurden gleich drei seiner acht Paare neu zusammengestellt. In der Vorrunde waren dann leichte Anpassungsschwierigkeiten noch erkennbar, deutliche Fehler leistete sich das Team jedoch nicht. Der fordernde Erfolgscoach lächelte am Ende der ersten sechsminütigen Darbietung zufrieden.

Nur 2019 gewann Grün-Gold nicht die Bundesliga

Im Finaldurchgang legte der GGC dann noch einmal nach, angetrieben von der heimischen Kulisse gelang ein guter Auftritt der Hochgeschwindigkeits-Choreografie, mit der die Bremer bereits alle Titel abgeräumt hatten.

Obwohl die Konkurrenz ordentliche Auftritte lieferte, kamen sie einmal mehr nicht an die Bremer Formation heran. Das einzige Mal, dass Grün-Gold die Bundesliga in jüngerer Vergangenheit nicht gewonnen hatte, war im Jahr 2019. Damals hatte das TSZ Velbert einmal die Nase vorn, doch seit sich die Mannschaft aus der Liga abgemeldet hat, fehlt den Bremern ein starker Herausforderer.

"Schade, dass das Publikum ausbleibt"

Trotz der guten Stimmung in Halle 7 war die eher geringe Zuschauerzahl jedoch ein kleiner Dämpfer für Grün-Gold. "Es ist einfach schade, dass das Publikum ausbleibt", bedauerte GGC-Vorstitzender Jens Steinmann, "das Problem haben andere Veranstalter im Moment ja auch." Seit der Pandemie und der Tatsache, dass das alltägliche Leben deutlich teurer geworden ist, haben besonders kleine und mittlere Veranstaltungen mit Zuschauerschwund zu kämpfen.

Der Feierlaune schadete es an diesem Abend nicht, Grün-Gold ließ sich von seinen treuesten Tanzsportfans bejubeln und darf am 11. März, dem letzten Bundesliga-Turnier in Aachen, dann ganz ausgelassen diesen Erfolg feiern. "Wir bleiben mit zwei Übernachtungen in Aachen", erklärt Steinmann, "wir möchten dem Team einen schönen Abschluss gönnen, sie sollen richtig feiern – und sie sich entscheiden weiterzumachen." Denn die Mannschaft für die WM im Dezember steht noch nicht.

Das Ergebnis der Lateinformationen in Bremen: