Armut im Land Bremen bundesweit immer noch am größten
Das Land Bremen hat bundesweit erneut die höchste Armutsquote – das geht aus dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands hervor.
Die Armutsquote im Land Bremen ist mit rund 29 Prozent im Vergleich mit anderen Bundesländern mit Abstand am höchsten. Sie ist mehr als doppelt so hoch wie in Bayern, Baden-Württemberg oder Brandenburg.
In der Stadt Bremen ist die Quote auf rund 28 Prozent leicht angestiegen – in Bremerhaven ist sie auf 33 Prozent gesunken. In Niedersachsen liegt die Quote bei 17,9 Prozent.
Konkrete Forderungen an Bremen
Obwohl eine wirkungsvolle Armutspolitik vor allem auf Bundesebene gemacht werden müsse, fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband auch für Bremen Veränderungen. Der Verband fordert zum Beispiel mehr Kita-Betreuung und Ganztagsschulen und eine bessere sprachliche Bildung in Bremen.
Der Bremer CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Imhoff spricht von besorgniserregenden Zahlen. Der Senat Bovenschulte versage im Kampf gegen die Armut in Bremen, sagte Imhoff zum Armutsbericht.
Ein Sprecher des Bremer Sozialressorts entgegnet, dass sich die Stellung Bremens im Bundesvergleich in den vergangenen Jahren kaum verändert habe. Außerdem sehe man in Städten generell höhere Armutsquoten als auf dem Land. Bremen helfe vielen Menschen mit Weiterbildung und Integration aus der Armut heraus. Allerdings kämen immer wieder neue Menschen in die Stadt, denen Bremen dann ebenfalls wieder helfen müsse.
Auch in ganz Deutschland bleibt die Armut laut dem Verband auf einem hohen Niveau. Mehr als 14 Millionen Menschen und damit knapp 17 Prozent der Bevölkerung sind demnach arm. Der Bericht basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11 Uhr, 26. März 2024