Gericht verbietet Besuch für RAF-Terroristin Klette in Vechta

Gericht verbietet Besuch für RAF-Terroristin Klette in Vechta

Bild: picture alliance/dpa | Uli Deck

Ehemalige RAF-Mitglieder und eine Bremer Aktivistin wollen die frühere Terroristin im Frauengefängnis in Vechta besuchen. Doch das hat der Bundesgerichtshof untersagt.

Eine Ermittlungsrichterin habe Günter Sonnenberg und Karl-Heinz Dellwo sowie der Bremer Aktivistin Ariane Müller Haftbesuche untersagt, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung. Begründet wurden die Beschlüsse demnach damit, dass die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette versuchen könnte, die Besuche zu nutzen, um eine Flucht zu planen oder über die Besucher Kontakt mit ihren noch auf der Flucht befindlichen mutmaßlichen Komplizen der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) aufzunehmen.

Klettes Anwalt Lukas Theune bestätigte die Angaben. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verwies wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens auf die Bundesanwaltschaft. Ein Sprecher von Deutschlands oberster Anklagebehörde kommentierte die Berichte nicht.

Klettes Anwalt kritisiert Entscheidung

Theune schrieb, es sei "eine wirklich unsinnige Behauptung", dass Dellwo, Sonnenberg oder die Aktivistin versuchen könnten, "bei einem durch mehrere Polizeibeamte überwachten Besuch in der JVA mit meiner Mandantin Fluchtpläne zu besprechen".

Er kritisierte: "Die Bundesanwaltschaft wünscht sich scheinbar die siebziger Jahre zurück." Seiner Mandantin werde damit jede Möglichkeit eines Austauschs genommen.

Damit wird ihre Isolation immer weiter verfestigt in einem nicht mehr hinnehmbaren Maße.

Klettes Anwalt Lukas Theune

Klette war für Jahrzehnte untergetaucht und im Februar in Berlin festgenommen worden. Sie gehörte der sogenannten dritten Generation der RAF an, die bis Anfang der 1990er Jahre zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete.

Nach ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, mit denen Klette von 1999 bis 2016 Supermärkte und Geldtransporter in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben soll, wird weiter gefahndet. Die 65-Jährige sitzt im Frauengefängnis in Vechta in Untersuchungshaft.

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Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 9. Oktober 2024, 19:30 Uhr