Karstadt-Abriss in Bremerhaven: Studie zeigt, wie es weitergehen soll

Bremerhavener Innenstadt-Oase? Das sind die Pläne für das Karstadt-Areal

Bild: Radio Bremen

Im Mai beginnt der Abriss des früheren Karstadt-Gebäudes. Ein neuer Begegnungs- und Lernort mit Bibliothek und Jugendherberge soll bis Ende 2029 entstehen.

Das einstige Karstadt-Gebäude in Bremerhaven wird doch komplett abgerissen. Das hat Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) am Donnerstag bekannt gegeben. In einer Machbarkeitsstudie, die unter dem Motto "Ein Wohnzimmer für alle" präsentiert wurde, kommt die Stadt zu dem Schluss, dass es nicht sinnvoll sei, manche Teile des Gebäudes zu erhalten.

Gebäudeteile stehen zu lassen, die weniger stark von Asbest belastet sind als andere, würde keine Kosten sparen, erklärte ein Architekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Stäwog. Ein Grund: Die Arbeiten am Keller und an den Fundamenten wären sehr aufwendig und deshalb teuer.

Abrissbagger sollen im Mai anrollen

Im Mai rücken daher die Bagger an, um das einstige Karstadt-Kaufhaus in der Bremerhavener Innenstadt ganz abzureißen. Möglichst bis Ende des Jahres soll das abgeschlossen sein. Danach will die Stadt dort ein Gebäude bauen, in dem die Stadtbibliothek und eine Jugendherberge untergebracht sind. Dieser Begegnungs- und Lernort soll sowohl für Bremerhavener als auch für Gäste attraktiv sein, sagte Grantz.

Über die Machbarkeitsstudie ist nun bestätigt, dass das machbar und sinnhaft ist. Mit diesem Projekt ist insbesondere die Hoffnung verknüpft, die Havenwelten mit der Einkaufswelt besser zu verknüpfen. Einen weiteren, richtigen Anziehungspunkt zu schaffen.

Melf Grantz, Oberbürgermeister Bremerhaven

Umsetzen soll den Bau die städtische Stäwog. Sie hatte die Machbarkeitsstudie seit Ende vergangenen Jahres in mehreren Workshops und Gruppentreffen mit möglichen Beteiligten erarbeitet. Die externe Expertin und Studienleiterin Julia Bergmann sagte, es sei bundesweit einzigartig, dass eine Stadtbibliothek und das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) gemeinschaftlich einen Ort betreiben, an dem sich Bürger und Gäste treffen, austauschen und bilden können.

Neues Gebäude soll bis Ende 2029 fertig sein

Architektonisch soll das neue Gebäude laut der Stäwog von innen heraus entwickelt werden. "Das Gebäude soll lichtdurchflutet, mit hohen, luftigen Räumen sein, die zum Ankommen und Verweilen einladen, ebenso aber auch Lust aufs Entdecken machen", erklärte Architekt Mario Nolle. Im Erdgeschoss soll es neben Gastronomie und Rezeption auch ein MINT- und Geschichtenlabor geben.

Im weiteren Verlauf sollen architektonische Wettbewerbe und kreative Lösungen einfließen. Ziel ist es laut Grantz, das neue Gebäude bis Ende 2029 fertig gestellt zu haben. Dann läuft der Mietvertrag der Stadtbibliothek im Hanse Carré aus. Dafür soll die Stäwog laut Bürgermeister Torsten Neuhoff (CDU) in die Lage versetzt werden, Planungen und Gebäude vorzufinanzieren. Das Projekt soll sich demnach über Mieteinnahmen refinanzieren. Die Höhe der Kosten ist laut Grantz noch unklar.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 17. April 2025, 16 Uhr