Richtig campen: Bremer Profis verraten ihre Tipps zum Saisonstart

Eine Frau mit Hut und Sonnenbrille bei einem Frühstück auf einem Campingplatz (Symbolbild)

Camping für Anfänger: 6 Tipps für den ersten Urlaub

Bild: Imago | Westend61

Die Camping-Saison beginnt. Was sind No-Gos unter Campern, ein Geheimtipp und warum Sie auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen sollten.

Camping ist nicht gleich Camping. Ein Zelt aufschlagen, einen Camper mieten oder doch im Bungalow schlafen – die Auswahl ist groß. Doch was ist das Richtige für mich?

Für diejenigen, die gern flexibel und mit leichtem Gepäck der Natur ganz nah sein wollen, ist ein Zelt praktisch. Soll eine weite Strecke zurückgelegt werden, dann empfiehlt es, sich einen Camper zu mieten oder sogar mit einem Dachzelt auf dem eigenen Auto zu reisen. Sie wünschen sich Campingatmosphäre, wollen aber nicht auf zu viel Komfort verzichten? Dann ist eine kleine, ausgestattete Hütten vielleicht das Richtige für Sie. Doch was sollte man noch beim Camping beachten? Wir haben Tipps zusammengestellt.

1 Reiseziel und Campingplatz auswählen

Wo soll es hingehen? "Rund um Bremen gibt es sehr schöne Campingplätze", sagt Nils Linge vom ADAC, "da muss man gar nicht so weit fahren." Campingplätze können sehr unterschiedliche Standards haben, von spartanisch bis vollausgestattet. Es ist sinnvoll, vorher zu überlegen, was für die eigenen Bedürfnisse gebraucht wird, erklärt Linge.

Eine junge Frau befestigt ein Zelt mit Heringen (Symbolbild)
Welche Rolle Komfort spielt, sollte ein wichtiger Faktor bei der Urlaubsplanung sein. Bild: Imago | Addictive Stock

Neben der Ausstattung müsse auch darauf geachtet werden, was für Regeln auf den Campingplätze gelten – zum Beispiel für das Betreten und Verlassen des Platzes, so Linge. Hundebesitzer sollten sich vergewissern, ob ihre Vierbeiner erlaubt sind.

Einfach losfahren und da bleiben, wo es schön ist? Das gehe so leider nicht mehr, gerade in der Hauptsaison, sagt Nils Linge. Seit Corona boomt das Camping-Geschäft. Er empfiehlt ausdrücklich, Plätze anzufragen und zu reservieren. Eine Alternative sind Stellplätze, aber auch die seien oft voll.

2 Für eine Auszeit mit Ruhe am Wasser

Einen Geheimtipp hat Michael Woltmann vom Camping Club Bremen: der Platz Kap-Horn in Bremen-Farge. Hier haben Camperinnen und Camper einen direkten Blick auf die Weser. Ausflugsziele in Bremen und umzu können von hier aus gut angefahren werden. Da der Platz ehrenamtlich betrieben wird, ist dieser etwas günstiger als andere. Für diesen Campingplatz müsse man aber ein bisschen autark sein, sagt Woltmann. Es gibt keinen Strom und kein Wasser. "Was man da hat, ist Ruhe", sagt der Vereinsvorsitzende Woltmann.

Diesen und weitere Campingplätze in Bremen, Bremerhaven und umzu finden Sie auch auf unserer Karte.

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3 Nicht direkt in den Kaufrausch verfallen

"Erstmal leihen und nicht kaufen", führt Nils Linge als weiteren Tipp an. Als Anfänger sei es immer sinnvoll, die Ausrüstung für den ersten Ausflug auszuleihen, egal ob es ein Zelt ist oder ein Fahrzeug. Linge empfiehlt darüber hinaus, für den Anfang nicht das größte Gefährt zu wählen und vielleicht mit einem kleinen Trip zu starten. Denn es gilt herauszufinden: "Gefällt mir das überhaupt?"

Beim Leihen eines Wohnmobils oder eines Wohnwagens müsse unbedingt geprüft werden, was mit dem eigenen Führerschein erlaubt ist. "Was darf ich mit meinem Wagen ziehen, falls die Entscheidung auf einen Anhänger fällt", so Linge. Auf der Website des ADAC ist eine Übersicht der Führerschein-Klassen zur Vorbereitung aufgeführt.

4 Rücksichtsnahme ist das A und O

Wichtig ist es außerdem, auf seine Mitmenschen auf dem Campingplatz zu achten. Das heißt: Müll einsammeln und die Toiletten sauber hinterlassen. Allgemeine Rücksichtsnahme wie das Einhalten von Ruhezeiten, sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

Laut Michael Woltmann ist es auch ein absolutes No-Go, beim Nachbarn über den Platz oder durch den Garten zu laufen. Für die Interaktion mit anderen Camping-Gästen hat Woltmann noch einen Tipp: Kein Siezen. Auf einem Campingplatz wird geduzt – ein freundliches "Hallo" ist Pflicht.

Das ist eine kleine Subkultur, so ein Campingplatz.

Ein Mann blickt mit ernstem Gesichtsausdruck in die Kamera
Nils Linge, Pressesprecher des ADAC Weser-Ems

5 Nicht zu viel mitnehmen

Ein nicht erkennbares Paar, das von seinem Zelt aus die Aussicht auf einen ruhigen Morgen genießt (Symbolbild)
Camping kann sehr unterschiedlich aussehen. Vom kleinen Zelt bis zum geräumigen Wohnwagen. Bild: Imago | Addictive Stock

Manche neigen dazu, den halben Hausstand einzupacken, sagt Michael Woltmann. Dabei wird das Meiste gar nicht gebraucht. Hinzu komme, dass beispielsweise Wohnwagen Gewichtsbeschränkungen haben und dass es bei zu viel Gepäck sogar gefährlich werde.

Weniger ist also mehr. Woltmann empfiehlt, die Ausstattung mit den ersten Erfahrungen auszuweiten. Dann wird immer deutlicher, was notwendig und nützlich ist.

6 Must Have: Grill

Ein weiterer Profitipp: Den Grill mitnehmen. Ein Grill sei die einfachste Methode, um sich zu verpflegen, erklärt der Vereinsvorsitzende. Was gegrillt wird, ist natürlich den Campern überlassen. Grillen gestalte sich etwas einfacher, als viele Utensilien zum Kochen mitzuschleppen, so Woltmann.

Camping ohne Grillen geht eigentlich nicht.

Ein Mann mit blauen Augen und Glatze schaut in die Kamera
Michael Woltmann, Erster Vorsitzender des Camping Clubs Bremen e.V.

Das Grillen muss entsprechend auf dem Platz erlaubt sein. Das kann auch von den Waldbrandstufen in der Region abhängig sein.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, 15. April 2025, 9:15 Uhr