Standdatum: 30. April 2024.
650 Teilnehmende bei Demo gegen sexistische Gewalt in der Bremer City
Bild: Radio Bremen | Marike Deitschun
Die Demonstration fand erstmals in den 70er-Jahren in Bremen statt. Sie richtet sich gegen patriarchale Gewalt und Unterdrückung.
Das Motto der Demonstration am Dienstagabend lautete "Take back the night" und ist nach Angaben der Veranstalterinnen "ein Raum für Frauen, Lesben, inter-*, nicht-binäre, trans-* & agender Personen". Cis-Männer sind ausdrücklich unerwünscht. Damit sind Personen gemeint, die sich mit ihrem bei der Geburt zugeschriebenen männlichen Geschlecht identifizieren. Aufgerufen hatte das autonome feministische Referat der Universität Bremen.
Die Demonstrationsroute führte vom Leibnizpark über die Domsheide, den Wall, Ostertorsteinweg und die Sielwallkreuzung bis zum Steintor. Die Polizei berichtete auf Anfrage von buten un binnen von 650 Teilnehmenden.
Trans, inter, cis oder non-binär: Das steckt hinter den Bezeichnungen
Die Vielfalt der Geschlechter- und Geschlechteridentitäten bringt auch viele verschiedene Begriffe mit sich. Wenn das körperliche Geschlecht mit der eigenen Geschlechtsidentität zusammenpassen, spricht man von 'Cisgender' . Eine Bremerin ist also beispielsweise 'cis' , wenn ihr bei der Geburt 'Weiblich' als Geschlecht zugewiesen wurde und sie sich voll und ganz als Frau identifiziert. Gleiches gilt für Männer.
Doch nicht immer ist es so eindeutig. Bei manchen Menschen entsprechen zum Beispiel die Geschlechtsorgane, der Körperbau oder die Hormonproduktion nicht der medizinischen Norm eines rein 'männlichen' oder 'weiblichen' Körpers. Die Varianten der jeweiligen geschlechtlichen Entwicklung können dabei ganz unterschiedlich sein. In diesem Fall spricht man von 'inter' . Inter-Personen können ihr Geschlecht seit 2019 als "divers" angeben, zum Beispiel bei bestimmten Formularen. Intergeschlechtliche Menschen können sich gleichzeitig aber auch als 'trans' definieren, beispielsweise wenn das nach der Geburt zugewiesene Geschlecht für sie nicht stimmt. Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität liefert hier viele Informationsmöglichkeiten und definiert Geschlechtervielfalt mit ihre vielen Varianten.
Menschen, die sich nicht mit dem bei ihrer Geburt festgeschriebenen Geschlecht identifizieren, bezeichnet man als 'trans' . Ein Transmann ist also ein Mann, der sich als Mann fühlt und identifiziert, bei der Geburt aber den Eintrag 'weiblich' erhalten hat. Bei Transfrauen ist es genau anders herum: Sie identifizieren sich als Frau, ihnen wurde aber bei der Geburt ein männlicher Geschlechtseintrag zugewiesen.
Die Bezeichnung 'nicht-binär' gilt für alle, die sich mit Blick auf ihr Geschlecht nicht auf rein weiblich oder männlich festlegen können oder wollen. Manche Menschen verwenden hierfür alternativ auch den Begriff 'genderqueer '. Dem Bundesverband Trans zufolge empfinden sie sich zum Beispiel als vielgeschlechtlich, geschlechtslos, oder können in ihrem Geschlechtsausdruck auch wechseln. Im Gegenteil dazu bezeichnet man ein Geschlechtermodell, das ausschließlich 'männlich' und 'weiblich' als Optionen zulässt, als 'binär '.
Quelle :
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 30. April 2024, 22 Uhr