Bremen will Fachkräfte aus afrikanischen Partnerstädten anwerben
Bremen sucht in vielen Bereichen händeringend Fachkräfte, in Namibia und Südafrika ist die Arbeitslosigkeit mitunter hoch. Wie finden die Partnerstädte da zusammen?
In den Bereichen Pflege, soziale Arbeit, Kinderbetreuung sowie Maschinenbau etwa fehlt Personal. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) war vor kurzem in Bremens Partnerstädten Windhoek (Namibia) sowie Durban (Südafrika), um unter anderem darüber zu sprechen, wie dortige Fachkräfte in Bremen aushelfen können. Im Interview mit Bremen Zwei erklärt er, wie Bremen qualifiziertes Personal anwerben kann.
Jede dritte Stelle soll nach Experteneinschätzung in absehbarer Zukunft nicht mehr besetzt sein. Bovenschulte betont, dass Migration und Zuwanderung momentan häufig negativ debattiert würden. Dabei könnten zugewanderte Fachkräfte die Lücken schließen. Bremen könne ihm zufolge durch ein weltoffenes Umfeld ohne Rassismus punkten.
Probleme durch "Brain Drain"?
Durch das gezielte Abwerben aus den Partnerstädten entsteht jedoch ein Problem: Fachkräfte verlassen ein Land und nehmen ihre Qualifikationen mit, die auch dort gebraucht werden. Dieses Phänomen ist auch als Brain Drain bekannt.
Darauf angesprochen entgegnet Bovenschulte, dass die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen in den Partnerstädten bis zu 60 Prozent betragen könne und auch viele gut ausgebildete Absolventen keinen Job finden würden. Ein Umzug in ein anderes Land sei der Arbeitslosigkeit wohl vorzuziehen.
Das partnerschaftliche Verhältnis soll jedoch nicht zu einseitig sein. Bovenschulte berichtet, wie Bremen die namibische Hauptstadt bei der Abfall- und Abwasserbeseitigung unterstützt.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 8. Oktober 2024, 8:10 Uhr