Wie sich Schauspieler Heino Ferch auf seine Stunts vorbereitet
Der gebürtige Bremerhavener erzählt bei 3nach9, wie ihn der Zirkus zur Bühne gebracht hat – und er sogar einmal bei den Elefanten schlief.
Heino Ferch ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler – doch die Anfänge des gebürtigen Bremerhaveners liegen wohl in der Manege. Denn schon in seiner Kindheit habe ihn der Zirkusbesuch in der Seestadt begeistert, erzählt Ferch bei 3nach9.
Sogar so sehr, dass er einmal bei den Elefanten eingeschlafen sei. "Irgendwann haben die meine Eltern angerufen: 'Der Junge ist da, der kann nicht mehr, der hat den ganzen Tag bei uns mitgeholfen. Und der schläft jetzt bei den Elefanten. Was machen wir denn jetzt?' Da haben meine Eltern gefragt: 'Ist er in Gefahr? Nein? Okay'".
Einige Zeit später stand er dann nicht mehr nur hinter, sondern auch auf der Bühne, und zwar im Stadttheater Bremerhaven. Anschließend turnte er im deutschen Kader im Geräteturnen, bevor er in Salzburg Schauspiel studierte.
Herausforderungen wecken seinen Ehrgeiz
Und auch heute traut der inzwischen 60-Jährige sich noch an die ein oder andere waghalsige Nummer, so zum Beispiel zuletzt in der Sendung "Klein gegen Groß", in der er ein mehrere Meter über dem Boden gespanntes Seil hinaufbalancieren musste, das dabei auch noch eine Steigung hatte.
Um für diesen Auftritt zu üben, kehrte er zu seinen Wurzeln im Zirkus zurück: "Von Weihnachten bis Ende Januar habe ich trainiert. Bei einem Zirkusprojekt außerhalb von München haben die mir das aufgebaut", erzählt er Judith Rakers in der Radio-Bremen-Talkshow am Freitagabend. Außerdem habe er jeden Tag bei sich zuhause auf einem eigenen Aufbau trainiert.
Ich habe gesagt: Ok, ich habe das gesehen. Ihr wollt, dass ich das mache. Ich glaube, das kriege ich hin. Aber ich muss irgendwie trainieren können.
Heino Ferch, Schauspieler und gebürtiger Bremerhavener
Dass all die Arbeit am Ende nicht für einen Sieg von "Groß" über "Klein" gereicht hat, stört den Schauspieler allerdings nicht: "Die Kids zu sehen, die mit leuchtenden Augen in so einer Show sind. Für die Kids ist das das Größte, und das ist so charmant", blickt er auf den Ausgang der Sendung zurück, in der Kinder in verschiedenen Aufgaben gegen Erwachsene antreten und er sich gegen die elfjährige Elisa geschlagen geben musste.
"True Crime" auf der Leinwand – und im echten Leben?
Aktuell ist Heino Ferch auch als Sonderermittler Ingo Thiel im Kriminalfilm "Briefe aus dem Jenseits" auf dem Bildschirm zu sehen, der am 15. April im ZDF gezeigt wird. Das besondere: Die Fälle basieren auf realen Geschehnissen und Ermittlungen, die ein tatsächlicher Mord-Ermittler aus Mönchengladbach ursprünglich in Buchform aufgeschrieben hat. Auch bei den Dreharbeiten sei der Autor und Ermittler dabei gewesen, erzählt Ferch, sowohl bei dem aktuellen als auch bei den vorherigen Filmen der Reihe.
Doch Ferchs Krimis sind nicht sein einziger Berührungspunkt mit polizeilichen Ermittlungen: Als Zehnjähriger fand er eine Wasserleiche an einem Fluss in Bayern, erzählt der Schauspieler. Er habe dort gerade mit anderen Kindern im Wasser gespielt.
Da kam jemand vorbeigeschwommen, der nicht mehr so ganz geatmet hat.
Heino Ferch, Schauspieler und gebürtiger Bremerhavener
"Dann kam der Bademeister", erinnert er sich, "und dann irgendwann die Polizei. Wir standen alle da und waren begeistert. Es war schon gruselig – aber das kam erst hinterher. Irgendwie, wenn man zehn ist, denkt man: Oh, was ist jetzt los?"
Dieses Thema im Programm: 3nach9, 5. April 2024