Bremerhaven will Drama bei der Sail verhindern
Die Kajen zwischen Altem und Neuem Hafen in Bremerhaven sind marode. Die Planer der Sail haben Angst, dass sie während der Veranstaltung einbrechen könnten.
Es wäre der Super-Gau: Hunderttausende Besucher, Schiffe aus aller Welt – und dann stürzt mitten im Geschehen eine Kaje ein. Genau dieses Szenario wollen die Planer der Sail 2025 verhindern.
Ein Gutachten hat ergeben, dass die Holzpfähle der Kajen am Verbindungskanal zwischen Altem und Neuem Hafen marode sind. Schuld ist die Holzbohrmuschel, die auch schon die vor zwei Jahren eingebrochene Nordmole zerfressen hatte. Die Sanierung des Verbindungskanals ist nach der Sail geplant.
Es liegt ein Holzgutachten vor, nach dem an vier untersuchten Holzpfählen ein Querschnittverlust um bis zu 30 Prozent festzustellen ist.
Melf Grantz, Bremerhavens Oberbürgermeister
Laut Pressestelle der Stadt wären aber keine Menschen in Gefahr. Die Kajen würden im schlimmsten Fall nicht nach unten wegbrechen, sondern "sich aufeinander zubewegen", heißt es. Dabei würde Sand in den Kanal geschoben und im schlimmsten Fall Schiffe festsitzen.
Erstes Schiff bereits verlegt
Am Donnerstag wurde bereits der Walfänger "Rau IX" vorsorglich vom Alten in den Neuen Hafen vor das Deutsche Auswandererhaus verlegt. Grund ist ein bevorstehender Werftaufenthalt in den kommenden zwei Jahren. Denn wenn der Verbindungskanal erstmal gesperrt ist, säße die "Rau IX" fest.
Und damit nicht plötzlich während der Sail gleich mehrere Schiffe festsitzen, beraten die Planer des Festivals nun, ob sie das Risiko eingehen können, die Kajen im Bereich des Verbindungskanals als Liegeplätze zu nutzen. Ein Ergebnis der Beratungen gibt es laut Pressestelle der Stadt aber noch nicht.
Ralf Meyer, Sprecher der Geschäftsführung des Sail-Organisationskomitees, arbeitet derweil bereits an einer Vorlage mit alternativen Nutzungsvorschlägen für den Bereich. Im November soll sich der Magistrat damit befassen. Zu seinen Vorschlägen zählt eine schwimmende Bühne, auf der verschiedene Künstler der Stadt auftreten könnten, verriet Meyer buten un binnen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 24. Oktober 2024, 16 Uhr