Werder wackelt weiter – und weckt Abstiegssorgen

Werder Bremen – SC Freiburg 1:2 (28. Spieltag)

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Die Sorgen an der Weser wachsen: Rutscht Werder doch noch in den Abstiegskampf? Nach der 9. Heim-Schlappe der Saison blieb bei den Bremern vor allem eines: Ratlosigkeit.

Ein Fußball-Spiel dauert 90 Minuten, heißt es so schön. Doch Werder Bremen hatte in dieser Saison schon oft mit einem Torspektakel in der Nachspielzeit bewiesen, dass es eben erst vorbei ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift.

Werder kann aber auch ganz anders. Gegen Freiburg reichten den Bremern fünf Minuten, um ein Spiel zu verlieren. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Ole Werner gegen den Tabellenfünften sogar mit 1:0 geführt.

Murmeltiertag bei Werder Bremen

Dann aber folgte die simple Erfolgsmethode, mit der die Gegner Werder derzeit regelmäßig vorführen: Flanke, Kopfball, Tor – und einmal mehr grüßte in der Bremer Abwehr das Murmeltier. Zwei Gegentore, 1:2 verloren.

Fußball kann so einfach sein. Das zumindest müssen sich jene Mannschaften wohl denken, die momentan gegen Werder antreten. Denn der Aufsteiger macht es ihnen viel zu oft viel zu einfach, um zu gewinnen. Besonders im Weser-Stadion.

5 trübe Werder-Fakten

Und so bringt es Werder nach dem 28. Spieltag auf eine düstere Ansammlung von negativer Statistik, die die Sorgen an der Weser vergrößern:

  • Es war die 9. Heim-Pleite der Saison für Werder – das ist der schlechteste Wert der Bundesliga. Andere Teams haben es höchstens auf sieben Schlappen im eigenen Stadion gebracht. .
  • Werder liegt in der Heim-Tabelle auf Rang 17 – und ist nur deshalb nicht Letzter, weil Schalke 04 das schlechtere Torverhältnis hat. .
  • Auf lediglich fünf Siege haben es die Bremer in den bisherigen 15 Spielen im Weser-Stadion gebracht. Heimvorteil klingt anders. .
  • Seit sechs Spielen ist Werder bereits sieglos – und kassierte in jedem dieser Spiele mindestens zwei Gegentore. .
  • Werder rangiert auf Platz zwölf der Tabelle mit 32 Punkten – Relegationsplatz 16 ist acht Punkte entfernt. .

Doch noch Abstiegskampf?

Die Grün-Weißen scheinen das Siegen irgendwie verlernt zu haben. Schon lange zehren sie nur noch von den Punkten, die sie sich mit ihrer schwungvollen Hinrunde erkämpft hatten. Nun macht sich bei den Bremern langsam das mulmige Gefühl breit, sie könnten auf den letzten Metern der Saison doch noch in den Abstiegskampf hineinrutschen.

Schon vor zwei Wochen mahnte Trainer Werner nach der 1:2-Heim-Schlappe gegen Hoffenheim: "Wir müssen wachsam sein. Die Punkte, die wir haben, werden nicht reichen, um in der Liga zu bleiben."

Trainer Werner wirkt ratlos und machtlos

Wachsam ist aber besonders Werders Defensive nicht und deshalb steht der Klassenerhalt nun plötzlich doch auf der Kippe. Die Werner-Elf wiederholt regelmäßig die gleichen Fehler und kann sie nicht abstellen. "Es gibt zwei Gegentore, die in der Art und Weise, wie sie fallen, total einfach zu verteidigen sind", ärgerte sich Werner.

  • Werder-Kapitän Friedl: "Freiburg war einfach abgezockter"

    Der Frust saß auch bei Marco Friedl tief nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg. Denn sein Bremer Team hatte erneut viel zu leicht die Gegentore kassiert.

Der Trainer ist ratlos und scheinbar auch machtlos. Denn alles reden, mahnen und erklären scheint nicht zu helfen: Seine Spieler können es nicht umsetzen. Gegen Freiburg patzten mit Marco Friedl und Milos Veljkovic gleich zwei Leistungsträger.

Wir lassen über 90 Minuten wenig zu und schenken das Spiel innerhalb weniger Minuten her. Das ist seit Wochen so. Woche für Woche machen wir die gleichen entscheidenden Fehler. Wir tappen ein bisschen auf der Stelle.

Werder-Kapitän Marco Friedl

10.000 Werder-Fans in Berlin?

Auf der Stelle tritt Werder leistungsmäßig jedoch nicht, vielmehr zeigt der Trend deutlich nach unten. Und so bekommen die nächsten beiden Auswärtspartien in Folge gegen die Abstiegskandidaten Hertha BSC und Schalke 04 ungleich mehr Bedeutung für die Bremer.

"Wir haben jetzt ein unfassbar wichtiges Spiel in Berlin, da müssen wir punkten", fordert Kapitän Friedl. Mindestens 10.000 Werder-Fans erwartet die Mannschaft als Unterstützung in der Hauptstadt – damit es im Olympiastadion mit dem Heimvorteil klappt, der im Weser-Stadion abhanden gekommen ist. Leichter wird es Zuhause beim nächsten Mal jedenfalls nicht: Dann kommt Bayern München.

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
08.11.2024 20:30 Uhr
1. FC Union Berlin Union Berlin
SC Freiburg Freiburg
Ergebnis: 0 zu 0
09.11.2024 15:30 Uhr
Werder Bremen Werder
Holstein Kiel Kiel
Ergebnis: 2 zu 1
09.11.2024 15:30 Uhr
1. FSV Mainz 05 Mainz
Borussia Dortmund Dortmund
Ergebnis: 3 zu 1
09.11.2024 15:30 Uhr
VfL Bochum Bochum
Bayer Leverkusen Leverkusen
Ergebnis: 1 zu 1
09.11.2024 15:30 Uhr
FC St. Pauli St. Pauli
Bayern München Bayern
Ergebnis: 0 zu 1
09.11.2024 18:30 Uhr
RB Leipzig Leipzig
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
Ergebnis: 0 zu 0
10.11.2024 15:30 Uhr
FC Augsburg Augsburg
1899 Hoffenheim Hoffenheim
Ergebnis: - zu -
10.11.2024 17:30 Uhr
VfB Stuttgart Stuttgart
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
Ergebnis: - zu -
10.11.2024 19:30 Uhr
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
VfL Wolfsburg Wolfsburg
Ergebnis: - zu -

Tabelle

# Mannschaft Spiele Siege U Niederlagen Tore Differenz Punkte
1
Bayern München Bayern
10 8 2 0 33:7 26 26
2
RB Leipzig Leipzig
10 6 3 1 15:5 10 21
3
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
9 5 2 2 23:14 9 17
4
Bayer Leverkusen Leverkusen
10 4 5 1 21:16 5 17
5
SC Freiburg Freiburg
10 5 2 3 13:11 2 17
6
1. FC Union Berlin Union Berlin
10 4 4 2 9:8 1 16
7
Borussia Dortmund Dortmund
10 5 1 4 18:18 0 16
8
Werder Bremen Werder
10 4 3 3 17:21 -4 15
9
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
10 4 2 4 15:14 1 14
10
VfB Stuttgart Stuttgart
9 3 4 2 17:16 1 13
11
1. FSV Mainz 05 Mainz
10 3 4 3 15:14 1 13
12
FC Augsburg Augsburg
9 3 2 4 13:20 -7 11
13
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
9 3 1 5 12:12 0 10
14
VfL Wolfsburg Wolfsburg
9 2 3 4 16:17 -1 9
15
FC St. Pauli St. Pauli
10 2 2 6 7:12 -5 8
16
1899 Hoffenheim Hoffenheim
9 2 2 5 13:19 -6 8
17
Holstein Kiel Kiel
10 1 2 7 12:25 -13 5
18
VfL Bochum Bochum
10 0 2 8 10:30 -20 2

Legende:

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. April 2023, 18:06 Uhr