Das sind die Gründe für das 100-Millionen-Euro-Loch der BSAG
Der BSAG fehlen in diesem und im kommenden Jahr etliche Millionen Euro. Dafür gibt es laut dem Unternehmen mehrere Gründe, ein Kostenfaktor wiegt allerdings besonders schwer.
Die Finanzvorständin der Bremer Straßenbahn AG (BSAG), Claudia Wiest, sieht gestiegene Personalkosten als Hauptgrund für die großen Finanzprobleme des Verkehrsunternehmens. Die BSAG leide aber auch unter stagnierenden Einnahmen, sagte die Finanzvorständin im Haushalts- und Finanzausschuss am Freitag.
Es werde immer aufwändiger und teurer, neues Personal auszubilden, sagte Wiest. Aber auch steigende Löhne, höhere Energiekosten sowie den Ausbau der Elektromobilität seien Gründe für die kritische wirtschaftliche Lage der BSAG. Außerdem habe es jahrelang keine Erhöhung der Ticketpreise gegeben – und damit keine gestiegenen Einnahmen.
Lohnerhöhung seit dem Frühjahr
Im Mai hatte die BSAG sich mit ihren Beschäftigten auf einen neuen Tarifvertrag und somit auf mehr als zehn Prozent mehr Lohn geeinigt. Die mit dem Abschluss verbundenen Kosten wurden auf 5,6 Millionen Euro beziffert. Der Einigung vorausgegangen war unter anderem ein zweitägiger Warnstreik.
125 Millionen Euro an Zuschuss in 2024 notwendig
Die Finanzprobleme des städtischen Unternehmens hatten sich zuletzt deutlich verschärft. Dieses Jahr braucht die BSAG voraussichtlich rund 97 Millionen Euro Zuschuss, im kommenden Jahr sollen es sogar 125 Millionen sein.
Die Zahlen könnten sich aber noch verändern, sagte die Finanzvorständin – kaum zu kalkulierende Einnahmen beispielsweise durch das Deutschlandticket würden genaue Vorhersagen aktuell schwierig machen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 6. Oktober 2023, 19:30 Uhr