Starker Anstieg von Notrufen in Bremen: Das steckt dahinter
Bis zu 200 falsche Notrufe gehen mittlerweile täglich bei der Bremer Feuerwehr ein. Die Zahl ist rasant gestiegen – seit eine neue Android-Version für Handys auf dem Markt ist.
Im Durchschnitt erhält die Feuerwehr in der Stadtgemeinde Bremen 500 Notrufe am Tag. An manchen Tagen ist mittlerweile fast die Hälfte davon allerdings ein falscher Alarm – das bestätigt die Feuerwehr Bremen. Die Zahl der Fehlanrufe habe sich mehr als verdreifacht.
Falsche Notrufe bereiten Arbeit
Der Grund für den rasanten Anstieg: Immer mehr Smartphones wählen in der Hosentasche ihrer Besitzerinnen und Besitzer automatisch den Notruf, ohne dass diese es mitbekommen. Diese sogenannten Hosentaschen-Anrufe haben deutlich zugenommen, seit das Betriebssystem Android 13 verfügbar ist. Ein Problem, das nicht nur, aber eben auch die Bremer Feuerwehr betrifft.
Für die Mitarbeitenden der Feuerwehr, die die Anrufe entgegen nehmen, bedeutet das zusätzliche Arbeit. "Wir gehen ran, wir hören nur ein Rascheln oder leise Stimmen, dementsprechend wird das Gespräch dann beendet. Es kann ja aber immer sein, dass da ein Notfall hintersteckt und deshalb müssen wir natürlich auch wieder zurückrufen", erklärt Tilman Behrens, Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle. Im besten Fall kläre sich dann alles sehr schnell. Andernfalls probiere es die Feuerwehr auch mehrmals. Das heißt: Jeder unbewusste Anruf bindet Arbeitskraft und außerdem wird der Notruf blockiert.
Problem ist bekannt
Sowohl bei Google als auch bei Samsung ist das Problem bekannt. Beide versichern, bereits an einer Lösung für das Problem zu arbeiten. Samsung etwa habe "ein Software-Update für Galaxy Smartphones mit Android 13 bereitgestellt, um das versehentliche Absetzen von Notrufen zu verhindern", heißt es in einem Statement. "Samsung empfiehlt seinen Kund*innen, ihre Geräte auf Software-Updates zu prüfen und auf die aktuellste Version zu updaten."
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 22. Juni 2023, 13.15 Uhr