Deutlich mehr Fälle von Kinder- und Jugendpornografie in Bremen
Das geht aus Zahlen des Bundeskriminalamts für 2023 hervor. Gleichzeitig registrierten die Behörden in dem Jahr weniger Fälle von Kindesmissbrauch in Bremen und Bremerhaven.
Im Land Bremen ist die Zahl der Kinder- und Jugendpornografie-Fälle im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Wie aus dem "Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023" des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht, gab es 2023 rund 500 Fälle gegenüber knapp 350 Fällen im Jahr davor.
Für ganz Deutschland sind in der polizeilichen Kriminalstatistik rund 54.000 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie verzeichnet, wobei die Fallzahlen bei Jugendpornografie im Vergleich zum Vorjahr besonders stark gestiegen seien – und zwar um rund 31 Prozent auf 8.851 Fälle.
Weniger Kindesmissbrauch-Fälle in Bremen
Die Kriminalstatistik listet außerdem die Zahl der Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen auf: Diese Zahl ist im Land Bremen gegenüber dem Bundestrend leicht gesunken, von 162 Fälle im Jahr 2022 auf 141 Fälle in 2023.
In ganz Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr Fälle von Kindesmissbrauch registriert worden. Laut dem BKA waren es knapp 16.400 Fälle, in denen Kinder sexuell missbraucht wurden. Das sei eine Zunahme von über 5,5 Prozent. Die Zahl dürfte aber noch höher sein, weil viele Fälle gar nicht in der Statistik auftauchen.
Die Ermittler wiesen darauf hin, dass die Zahl der aufgedeckten Fälle von Kindesmissbrauch stark mit der polizeilichen Kontrolltätigkeit und dem Anzeigeverhalten zusammenhänge. "Insofern dürfte es auch aufgrund intensivierter polizeilicher Tätigkeiten im Deliktsbereich in den letzten Jahren zu einer Aufhellung des Dunkelfelds gekommen sein", hieß es.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 8. Juli 2024, 15 Uhr